Review

Vom potentiellen Topmodel zur Nebenrolle als Ami-Luder und Zombie, - ProSieben tut schon was für seine Schäfchen, und wenn es auch nur eine undankbare Position in einem noch undankbareren Streifen ist. Denn als Funny Movie geht dieser Rohrkrepierer genauso wenig durch, denn als Verarsche der bekannten Horror-Motive der letzten Zeit.
Wer denkt, mit der x-ten Fortsetzung der „Scary Movie“ – Reihe werde das Niveau stückweise herabgeschraubt, wird mit diesem uninspirierten Machwerk eines besseren gelehrt.

Dabei gerät der Einstieg noch okay, sogar schön klassisch an „Scream“ angelehnt, als ein Meisterkoch während der Aufzeichnung im TV-Studio von einem Anrufer genervt wird und kurz darauf den Kopf des Kameramanns in der Mikrowelle vorfindet.
Doch mit dem Schwenk zum Hauptgeschehen, in dem vier Freunde an Halloween, Freitag, den 13. durch den Wald brausen, fast Serienkiller Michael Meier überfahren und letztlich in Harry´s Hostel landen, geht es nahezu minutenweise bergab.

Problem ist, dass die Macher ganz offenkundig überhaupt keine Ahnung von der Materie haben, ein Plagiat der Jigsaw-Puppe zwar ganz ordentlich ins Spiel bringen, bis auf oberflächliche Kenntnisse der populärsten Genre-Beiträge aber nichts einfließen lassen, was den Fan in Ansätzen zum Schmunzeln bringt.
So wirft man alle gängigen Klischees von 666 über Eishockey-Maske bis Motorsägen-Mann in einen Topf und rührt kräftig, reichert das Ganze alle paar Szenen mit Pups-Witzchen, albernen Sex-Sprüchen und hirnlosem Gegacker an und schon stehen knapp 70 Minuten ProSieben Entertainment zur Prime Time.

Nur selten zünden kleine Gags am Rande wie der Hase unter Drogen, der „Donnie Darko“ entnommen ist, eine Eule mit Pflaster am Kopf oder das klobige Haus-Telefon im Auto, das tatsächlich eine Verbindung zustande bringt. Auch der sorglose Umgang mit einem frisch abgetrennten Arm lässt für einen Moment einen Anflug von Heiterkeit entstehen, - doch der geht spätestens dann wieder in Ärger über, wenn Axel Stein zum wiederholten Mal zum Furzen ansetzt und sich alle Versammelten darüber schlapp lachen.
Ebenfalls ärgerlich sind die hirnlosen Zoten unterhalb der Gürtellinie und auch der Running Gag, dass ein Mann ohne Arme in bestimmten Situationen nicht handeln kann, läuft sich auf Dauer tot.

Dem tumben Humor kann ausgleichend leider nichts entgegenwirken. An sich brauchbare Darsteller wie Alfonso Losa, Christian Tramitz und Jennifer Ulrich verschwenden ihr Talent und wirken völlig unterfordert, die Settings und deren Ausstattung sind lieblos dahin geklatscht und auch wenn rein visuell ab und an mit ansprechenden Finessen gearbeitet wird, kann die Story leider keine Atmosphäre und noch weniger Spannung entfalten.
Sogar musikalische Anleihen von „Halloween“ und „Psycho“ verpuffen im Nichts, der peinliche Höhepunkt ist jedoch erreicht, als Michael Jacksons „Thriller“ erklingt und eine Handvoll billig zugekleisterter Zombies sich wie eine Kindergartengruppe dazu bewegt.

Gut, so richtig langweilig gestaltet sich der Stumpfsinn natürlich nicht, denn das Erzähltempo ist ganz annehmbar, man versucht halt eine Menge Blödsinn in möglichst kurzer Zeit unterzubringen und hält sich nicht lange mit erklärenden Dialogen auf.
Doch eine gelungene Parodie erlebt man anders, da bedarf es zielsicherer Bloßstellungen hinlänglich bekannter Klischees, als nur einen verdutzten Killer unter der Eishockey-Maske.

Mangelndes Blutvergießen war ja im Vorfeld zu erwarten, jedoch nicht eine so beliebige Story ohne roten Faden und müden Gags, die seit der „Carry-on…“ – Reihe nicht mehr neu sind.
Mit einigen Bierchen vielleicht lustiger zu erleben, wirklich super mit Sicherheit aber auch dann nicht.
3,5 von 10

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