Der psychisch kranke Fotograf Matthew wird kurz vor Erhalt seines Honorarschecks das Opfer einer illegalen Zwangsräumung und muss mitansehen, wie sein trautes Heim mit der Abrissbirne malträtiert wird. Desorientiert irrt er durch die Straßen seiner Heimatstadt und lernt dabei das Leben von seiner bitteren Seite kennen. Glücklicherweise trifft er dabei auch auf den vordergründig fröhlichen Vietnamveteranen Gerry, der sich auf den belebten Straßen der niemals schlafenden Megalopolis sein Taschengeld als Autoputzer verdient und dabei ein Bein voll Schrapnellsplitter spazierenführt. Wer um alles in der Welt mag im 20. Jahrhundert noch solche Verletzungen verursacht haben ?
Die weise Sozialbürokratie der Stadt trennt im Allgemeinen die Familien von den Alleinstehenden und weist somit den beiden Obdachlosen den gigantischen Schlafsaal von Port Washington zu. Schon bald müssen sie erkennen, wer hier das Sagen hat : Es sind Leute mit Goldkettchen, die schon für das Betrachten ihres Gesichts Gebühren einziehen.
Gerry schafft es, den psychisch labilen Matthew zu stabilisieren und unterstützt nach anfänglichem Widerwillen sogar dessen fotografisches Talent. Die beiden werden Partner und Freunde und wollen dem Leben auf der Straße durch exzessives Autoputzen die Stirn bieten. Was sich anfangs hoffnungsvoll anlässt, wird schon bald durch die brutal hohen Mieten, die Verachtung der um ihre Habe fürchtenden Besitzmenschen und die Aufdringlichkeiten der geldgierigen Schlafsaalmafia zunichte gemacht.
Tim Hunter inszenierte dieses vielversprechende Road Movie und Sozialdrama etwas unausgeglichen. Der brutale und optisch beeindruckende Realismus der Abrissviertel trifft schon mal auf tumb ins Bild hereinragende Mikrofongalgen, schwülstig vorgetragene Monologe oder eine allzu abschweifende Musikdramaturgie. Auch mit Allerweltsaction wird nicht gegeizt. Die Leute sind meist sehr dick angezogen, doch man weiß nicht recht, welche klimatischen Verhältnisse eigentlich vorherrschen. Manchmal fehlt einfach der Sinn für die Pointe.
"In dubio pro reo" heißt es. Dieses gut bekannte Prinzip gelangt auch bei diesem Film zur Anwendung. Eine Überarbeitung wäre besonders im musikalischen Bereich wünschenswert. Denn hier überlappen sich leider die stimmungsvollen mit den stimmungstötenden Momenten.