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Schon der Titel „Stone Cold II – Heart of Stone“ dieses B-Movies ist Etikettenschwindel, denn „Heart of Stone“ hat nichts mit dem gelungenen „Stone Cold“ zu tun. Wenn man davon absieht, dass auch Brian Bosworth die Hauptrolle spielt und mit Rollennamen Joe heißt, erschöpfen sich die Gemeinsamkeiten schon.
Es beginnt mit einer Sequenz, in der FBI-Männer einen angeblich gefilzten Sportwagen mit versteckten Beuteln voller Drogen ausstaffieren. Wenn man schon den Vergleich zu „Stone Cold“ ziehen will, fällt die professionellere Machart von „Heart of Stone“ auf. Die Bilder sind viel mehr auf Hochglanz poliert.
Das beobachtet ein Polizeispitzel, der prompt seinen Kumpel Tony Dunbar (Joe Torry), ebenfalls Cop, anruft und ihm von seinem Fund erzählt. Doch Tony ist gerade zu sehr mit seiner Freundin beschäftigt. Und weil Poppen wichtiger als Freundschaft ist, wird das arme Schwein kurz darauf entdeckt und umgebracht. Besonders sympathisch ist Tony, der zweite Hauptdarsteller, dem Zuschauer nicht, was schon von Anfang an eine Schwäche des Films ist.

Nun ist es Zeit für Joe Elkhart (Brian Bosworth) auf den Plan zu treten. Kumpel von Tony, Ex-Cop und gefeuert, weil er gegen den korrupten Bullen Emery Ryker (Brion James) ermittelte. Als er Tony wiedersieht und dieser ihm von seiner Spur erzählt, ist Joe bald wieder „Back in Business“ (siehe Originaltitel).
Die Handlung von „Heart of Stone“ ist mäßig interessant und kann den Zuschauer nicht in den Bann ziehen. Wenn das Drehbuch dann mal Gas geben will, überholt es sofort die Glaubwürdigkeit. Z.B. ist der fingierte Drogendeal, mit dem Tony Ryker aufs Kreuz legen will, total sinnfrei und unglaubwürdig eingebaut worden. Zweifel wie das Ganze endet, hat man nie, und die Machart reißt auch nicht mit, so dass die Spannung eher mäßig bleibt. Zudem bedient die Story mal wieder die Klischeekiste (der für den Rauswurf Verantwortliche ist natürlich auch gleich der Oberbösewicht).
Der Versuch den Film mit Komik anzureichern ist auch nur mäßig erfolgreich. Die Comedy ist nicht wirklich witzig und wenn Bosworth mal eine witzig-dreiste Aktion (z.B. das Mitbieten bei der Auktion) durchziehen will, dann wirkt auch dieser Gag, der in jeder anderen Komödie funktioniert, total fehl am Platze. Wenigstens ab und zu kann man aber mal schmunzeln.

Die Action ist nur im geht so Bereich. Einige Stunts sind ganz nett anzusehen, aber die Action ist insgesamt viel zu wenig. Denn abgesehen von dem Showdown gibt es nur zwei, drei extrem kurze Actionszenen. Zudem sind die Schießereien und Prügeleien nicht immer spektakulär; lächerlich wirken die Szenen in den Shoot-Outs, in denen Getroffene auf unrealistische Weise durch die Luft fliegen.
Brian Bosworth hat seit seinen ersten Filmeinsätzen ein wenig dazu gelernt, aber auch wenn er ein wenig Mimik drauf hat, ist er immer noch ein unterdurchschnittlicher Schauspieler. Brion James und Joe Torry sind ganz gut, aber ansonsten ist bei „Heart of Stone“ schauspielerisch nix los.

„Heart of Stone“ ist ein gepflegter Langweiler, der die Option auf eine ordentliche B-Actionkomödie durch die zähe Inszenierung verspielt.

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