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Paris, Texas ist ein ruhiger Film ohne ein Übermaß an Dialogen. Am Beginn scheint sogar die Hauptfigur Travis, gespielt von Harry Dean Stanton, nicht sprechen zu wollen. Travis irrt ziellos durch Texas und erst als er einen Unfall hat findet ihn sein Bruder Walt wieder. Auch Walt öffnet er sich nicht gleich und dieser ist sowieso etwas ratlos, weil Travis schon seit 4 Jahren verschwunden war. Beide kommen sich aber langsam wieder näher und man erfährt Stück für Stück was Travis in den letzten Jahren passiert ist. Walt nimmt Travis mit nach Hause nach Los Angeles. Travis' Sohn Hunter lebt seit Travis' Verschwinden bei Walt und dessen Frau Anne und sie sind eine Familie geworden.
In einem Familienvideo sieht man dann die Zeit wo alle glücklich zusammen waren, wärend eines Urlaubs am Strand. Travis, Walt mit seiner Frau Anne, der kleine Hunter und Jane.
Jane, Hunters Mutter, sieht man in dem Video zum ersten Mal und es scheint wirklich eine sehr schöne Zeit für die ganze Familie gewesen sein.
Irgendwann fast Travis dann den Entschluß und er will unbedingt Jane wiederfinden, die auch seit 4 Jahren verschwunden ist. Nach anfänglichen Schwierigkeiten zwischen Travis und Hunter, den er ja seit seinem 3. Lebensjahr nicht mehr gesehen hat, fahren dann sogar beide los um Jane zu finden. Jane überweist jeden 5. des Monats Geld für Hunter. Beide machen sich also auf und wollen Jane bei der Bank suchen.
Sie finden Jane und fahren ihr hinterher bis zu einem Striplokal, wo sie arbeitet. Travis nimmt Kontakt mit ihr auf und in einer überwältigenden Szene reden sich Beide alles von der Seele.
Man erfährt alles was damals passiert ist und es ist wirklich eine traurige und aufwühlende Geschichte. Travis sagt Jane noch das sie Hunter im Hotel besuchen soll. Man sieht Jane noch ins Hotel gehen und Hunter und sie fallen sich in die Arme. Die ganzen aufgestauten Gefühle fallen von beiden ab und sie sind froh wieder zusammengefunden zu haben. Travis steht draußen vorm Hotel, er steigt ins Auto ein und fährt weg.

Das traurige ist, daß Travis nicht mehr mit Jane und Hunter zusammenbleibt oder zusammenbleiben kann. Irgendwie weiß er das es nicht geht und das einzige Geschenk was er den beiden noch machen konnte war, daß er sie wieder zusammengebracht hat.
Ich fand es sehr traurig das Travis am Ende davongefahren ist und dachte zuerst das er vielleicht irgendwann wieder zu Jane und Hunter zurückkommt.

Paris, Texas ist Drama und Roadmovie zugleich. Eine grosse aber sehr traurige Geschichte.
Aber Travis hat es geschafft Jane und Hunter wieder zusammenzubringen nur durch die Kraft seiner Liebe zu beiden und auch weil er beide so liebt lässt er sie alleine.

Wim Wenders und Sam Shepard haben zusammen das Drehbuch geschrieben und hinterlassen mit ihrer Geschichte wirklich einen tiefen Eindruck beim Zuschauer. Alle Schauspieler sind überwältigend in ihren Rollen.
Wie gesagt der Film kann einem eher langweilig erscheinen, aber er geht tiefer ins Unterbewusstsein als man denkt.
Bei mir überwiegt noch die Traurigkeit, weil ich Travis wirklich sehr gern gewonnen habe und er am ende wieder alleine ist.

10/10 Punkten

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