Review

Katie und Micah haben gerade ihr erstes eigenes Haus bezogen. Aber die Freude darüber währt nicht lange, denn Katie spürt die Anwesenheit eines dämonischen Wesens. Und dieses hat seine aktivsten Phasen mitten in der Nacht, wenn Katie und Micah schlafen. Um dem unsichtbaren Übel auf die Spur zu kommen, stellen die beiden eine Überwachungskamera im Schlafzimmer auf. 21 Nächte lang filmen sie wie die Katastrophe ihren Lauf nimmt ...


Durch die vielen Lobeshymnen war ich wirklich extrem gespannt auf diesen Film, denn was man im Netz so teilweise zu lesen bekommt, das verspricht doch einen Grusler der allerbesten Sorte, der einem anscheinend unter die Haut geht und durch erstklassige Schockmomente zu begeistern weiss. Nun sind die einzelnen Empfindungen ganz sicher immer sehr unterschidlich, doch das Geschehen, das dem Zuschauer hier präsentiert wird, strahlt überhaupt keine Faszination aus und gruseln kann man sich im Prinzip lediglich vor dem Film an sich, denn der ist einfach nur stinklangweilig und vollkommen uninteressant. Ich kann es beim besten Willen nicht nachvollziehen, wie man hier eine unheimliche Atmosphäre verspüren kann, was aber eventuell an meiner ganz eigenen Sichtweise liegen mag. Der Funke wollte einfach nicht überspringen, obwohl ich Filme dieser Art sehr gern anschaue und insbesondere für Gruselfilme sehr empfänglich bin. Hier jedoch erging es mir wie bei "The Blair Witch Project", der mich zur damaligen zeit auch vollkommen enttäuscht hat.

Nun ist Oren Peli's Werk mit seinen geschätzten 15.000 $ Budget noch einmal weitaus billiger produziert, doch selbst dieses Geld hätte man besser Hilfebedürftigen zur Verfügung gestellt, denn dort wäre es viel besser aufgehoben gewesen. Trotzdem hat dieser vollkommen langweilige Film schon am Startwochenende in den USA etliche Millionen eingespielt und man darf gespannt sein, was die DVD-Verkäufe einbringen. Es ist schon ein ungeheures Phänomen, wie ein Film, in dem so gut wie gar nichts passiert, bei so vielen menschen einen schier unglaublichen Hype auslösen kann, der sich mir einfach nicht erklären will. Denn vor allem in der ersten Stunde der Geschichte passiert eigentlich überhaupt nichts, der Zuschauer wird lediglich mit total langweiligen Dialogen übersäät. Im letzten Drittel nimmt der Film dann endlich einmal etwas an Fahrt auf, was aber keineswegs bedeuten soll, das jetzt ein gepflegtes Grusel-Feeling einsetzen würde, denn bis auf eine zugeschlagene Tür, eine sich bewegende Bettdecke und die Tatsache, das Katie von einem unsichtbaren Etwas aus dem Bett und dem Schlafzimmer gezogen wird, gibt es keine weiteren Momente, die dieses Werk in irgendeiner Weise interessant wirken lassen würden

Darüber kann auch das vorhandene Ende nicht hinwegtäuschen, das noch nicht einmal besonders gut geraten ist und so den eher schlechten Gesamteindruck noch einmal zusätzlich unterstützt. Natürlich muss man bedenken, das ein solcher Film in einem Kino mit etlichen anderen Zuschauern bestimmt eine etwas andere Wirkung hinterlassen kann, doch kann dieser Unterschied allein nicht der Grund dafür sein, das bei mir persönlich so überhaupt keine Stimmung aufkam. Am meisten hat mich gestört, das man mit etlichen und schier langgezogenen Kameraeinstellungen konfrontiert wird, in denen rein gar nichts passiert und man schon langsam das Gefühl bekommt, das es sich um ein Standbild handeln würde. Desweiteren empfand ich vor allem die Figur der Katie als äusserst nervend und recht unglaubwürdig, denn einerseits will sie den Geschehnissen selbst auf den Grund gehen, reagiert aber auf der anderen Seite extrem agressiv auf ihren Freund Micah, wenn dieser sie mit aufgezeichnetem Bildmaterial konfrontieren will.

Insgesamt gesehen ist "Paranormal Activity" eine einzige Enttäuschung, was sicherlich nicht daran liegt, das es sich um einen weiteren Hand-Cam Film handelt, denn dieser Punkt ist der einzige, der diesem Werk wenigstens etwas an Authenzität verleiht. Das Wichtigste jedoch, nämlich eine unheilvolle Atmosphäre oder ein guter Spannungsbogen gehen diesem angeblichen Gruselfilm vollkommen ab, jedenfalls konnte ich nichts davon entdecken. Dennoch scheint es ja genügend Leute zu geben, die diesem langatmigen und uninteressanten Szenario etwas abgewinnen können, obwohl sich mir die Gründe dafür nicht erschließen wollen. Meiner Meinung nach ist es äusserst schwer, beim hier gezeigten Geschehen nicht einzuschlafen und die Konzentration aufrechtzuerhalten, aber das ist wie immer reine Empfindungssache.


Fazit:


"Paranormal Activity" ist einer der langweiligsten Filme, die ich in den letzten Jahren gesehen habe und hat meiner Meinung nach die vielen Lobeshymnen keinesfalls verdient. Hier liegt wieder einmal ein Paradebeispiel dafür vor, das 3-4 Schockmomente noch lange keinen guten Film ausmachen, denn in den restlichen gut 90 Minuten wird der Betrachter mit der puren Langeweile konfrontiert und muss sich die größte Mühe geben, bei diesem ereignislosen Geschehen nicht einzunicken. Die Zeit, die man in diesen Film investiert, hätte man besser sinnvoller verbracht.


3/10

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