Forbidden Kingdom (2008)

Ein herrlicher Spaß mit zwei Altmeistern des Kung-Fu. Rob Minkoff (Lion King, Stuart Little) hat das hohe Budget geschickt eingesetzt, um eine fröhliche Abenteuerreise durch viele bekannte Kung-Fu Mythen zu zaubern.

Jet Li war gerade in Mumie 3 (als einziger...) beeindruckend. Hier spielt er in einer Doppelrolle einen schweigsamen Mönch und den "Affenkönig". Was ihm im Vergleich zu Jackie Chan an Slapstick fehlt, hat er an Ausstrahlung und Präsenz zu bieten.

Jackie Chan hatte zuletzt den dritten Teil von Rush Hour durchgezogen, und auch dort war ihm sein Alter von 55 Jahren nicht anzumerken. Hier spielt er einen ewig betrunkenen Meister, eine komödiantische Rolle, die ihm auf seine Leib geschrieben scheint.

Neben zwei doch schon etwas älteren Herren, ist vor allem das hübsche chinesische Model Yifei Liu als einsame Rächerin ein echter Hingucker. Aber auch der ebenfalls 21-jährige Jason Tripitikas, Serienstar und ungefähr sein 40. Featurefilm, beeindruckt durch viele selbstgemachte Stunts. Etwas trottelig aber doch voller Begeisterung, kann man sich mit ihm als Träumer und angehenden Kung-Fu Kämpfer gut identifizieren.

Ähnlich wie bei Street Fighter haben die Kämpfer übermenschliche Kräfte, was das Niveau von einfachem Martial Arts in eine märchhafte Sphäre emporhebt. Das gefällt mir gut, weil es mehr Action bietet, ohne lächerlich zu werden. Es ist eben auch nicht zu abgedreht, bleibt im konventionellen Rahmen. Die Story besteht aus mystischen Geschichten, die locker zusammengeklaubt wurden. Es fehlt nicht an weisen Sprüchen, todesmutigen Entscheidungen, und ganz viel Humor.

Bis auf den Hauptkampf zwischen Jackie Chan und Jet Li, in dem offenbar jede denkbare Variante ausprobiert werden musste, sind die Kämpfe nie langweilig, werden unterbrochen von Gags, der fortlaufenden Story, oder verwegenen Verfolgungsjagden. Die Choreografie von Yuen Woo-Ping passt zum märchenhaften Stil und wirkt nie brutal.

Der Regisseur streut mehr Tiefgang ein, lässt den Schauspielern viel Raum für ihre Späße, und baut auf Phantasie und Unterhaltung. Nichts für Halbstarke (die sich veräppelt vorkämen), sondern für die ganze Familie.