Review

"Eden Log" ist ein französische Science-Fiction Film von 2007. Der Film beginnt beinahe komplett im Dunkeln, nur hin und wieder flackert Licht auf und enthüllt den Protagonisten und sein Umfeld. Scheinbar liegt er in einer Art Schlammhöhle, neben ihm die verrotteten Überreste eines anderen Menschen. Dieser hat eine Taschenlampe bei sich mit der zumindest ein wenig Licht ins Dunkel gebracht werden kann - sinnbildlich für den ganzen Film. Am Anfang das große Rätsel: Wer ist unser Protagonist? Wo ist er? Was ist passiert? Der Regisseur schmeisst den Zuschauer mitten ins Geschehen, und lässt ihn anfangs genausoviel wissen wie den Protagonisten, nämlich eigentlich nichts.
Unser Held klettert alsbald nach oben und entdeckt nach und nach die Reste einer Forschungseinrichtung, scheinbar ist er tief unter der Erde, eine Katastrophe ist passiert, überall hängen Wurzeln herab, ein Mann der sich der Architekt nennt wird von diesen festgehalten, faselt aber nur wirres Zeug. Später begegnet er Mutanten und Soldaten die ihn jagen. Mehr verrate ich hier nicht zur Story, da dies ansonsten zuviel vorwegnehmen würde.

Der ganze Film ist in düsteren Tönen gehalten, meistens nur schwarz-weiss. Die Kamera hält oft aufs Gesicht des Protagonisten, fängt seine Gefühle seine Regungen ein. Dabei steht dieser lange Zeit sinnbildlich für den Zuschauer, er will herausfinden was ist passiert? Wo geht es hinaus? Und was passiert mit mir? Es wird auch teilweise die Wackelkamera eingesetzt, was hier sogar mal sehr gut funktioniert. Und das ist was in diesem Film wirklich grandios ist... der Film ist von anfang an spannend und hält dieses Niveau bis zum Schluss durch. Die Atmosphäre ist extrem dicht, sehr düster. In einigen Szenen kann man nicht viel erkennen, aber grade durch diese Dunkelheit, durch die teilweise verworrene Kamera die den Blickwinkel des Protagonisten einfangen soll, entsteht noch mehr Spannung. Man weiss nie was hinter der nächsten Ecke auf einen zukommt. Ein Mutant oder eine Leiter nach oben.

Diese Atmosphäre wird noch durch den superben Score untermauert, nie wirklich aufdringlich, schafft der Score es dennoch mit vielen kleinen Klängen eine unglaubliche Spannung aufzubauen.

Auch die schauspielerische Leistung unseres namenlosen Helden ist klasse. Ihm ist die Verwirrung aufs Gesicht geschrieben, er leidet unter Gedächtnisverlust, weiss nicht wer er ist und was er hier soll. Gleichzeitig ist er wild entschlossen den Weg nach draussen zu finden, und dann ist da noch etwas was mit ihm geschieht und was er nicht begreift.
Es gibt noch weitere Nebenfiguren die aber alle keinen allzu großen Auftritt haben. Diese machen ihre Sache, soweit bewertbar, gut.

Was man dem Film vorwerfen kann, ist allenfalls die späte Auflösung, das der Held die meiste Zeit eigentlich nur durch die Gegend tapert, ihm Bruchstücke vorgeworfen werden, diese aber erst am Ende einen wirklichen Sinn ergeben. Das mag einigen Leuten zu langatmig sein, wer aber Geduld besitzt und sich davon nicht beeinflussen mag, erlebt eine klasse Auflösung am Ende, die dem ganzen Film noch eine ganz andere Wendung gibt.

Fazit:
Der Film ist in jedem Fall innovativ, hat eine ganz eigenwillige Erzählweise, die allerdings für eine klasse Atmosphäre und viel Spannung bis zum Schluss sorgt. Teilweise etwas verworren, ergibt am Ende doch alles seinen Sinn, ein Mindfuck-Filme erster Güte. Sehr gut! 8/10 Punkte

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