Boa, was für eine Tortur. Die mittlerweile fünfte Zusammenarbeit von B-Regisseur Mark Roper („Human Timebomb“, „Marines“) und Produzentendinosaurier Harry Alan Towers (u. a. für die „Dr. Fu Manchu“ – Filme verantwortlich) ist eine desaströse Schlaftablette der schlimmsten Sorte. Routinier Roper lieferte zu Nu Images Glanzzeiten mit „Human Timebomb“ und „Warhead“ zwei überdurchschnittliche Actioner ab, trat danach aber nur noch mit Videothekenmassenware in Erscheinung. Hier scheint er nun endgültig alles verlernt zu haben.
In Paris wird eine illustre Schar von Multimillionären in den Orient-Express eingeladen, um auf der Fahrt nach Istanbul Silvester feiern zu können. In Wirklichkeit steckt hinter der Einladung jedoch der islamische Terrorist Salan (Christoph Waltz!). Der finessenreiche Wicht hat nämlich einen perfiden Plan geschmiedet, nachdem die zunächst mit Unwissenheit beschlagenen Geldsäcke ihren Zehnt abdrücken müssen, um Salans Terror AG (der nennt den Laden echt so!) zu finanzieren.
Leider, leider ist „Death, Deceit & Destiny Aboard the Orient Express” trotz einiger Attraktionen nicht mal unfreiwillig komisch. Nein, stattdessen ist er katastrophal langweilig, denn es passiert ganz einfach gar nichts. Es wird zwar gelabert, bis die Schwarte kracht, nur kommt nie Nennenswertes dabei heraus. Die Handlangerriege wurde aus Sibirien angekarrt und weil der Blödsinn auch noch zum Teil mit deutschen Geldern finanziert wurde, werden wir hier mit heimischen Stars (*hüstel*) wie Götz Otto (ganz tolle Rolle als russischer, mürrischer, frauenfeindlicher Brutalo) und Jennifer Nitsch beglückt.
Natürlich ist es der amerikanische Filmstar, ausgerechnet von der talentfreien Zone Richard Grieco verkörpert, der weiß, wie man dem bösen Treiben Einhalt gebietet und nebenher noch die am Zug angebrachten Bomben (Auch so ein Witz... Ich reiß einfach die Kabel heraus...) entschärft und die Schergen aus dem Zug schmeißt.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was in Roper gefahren ist, dass er die Chose hier sowas von unmotiviert (Was sollen diese bescheuerten Zeitlupespielereien zu Beginn?) und desinteressiert herunterkurbelt. Die unspektakuläre Action reicht von Kloppereien, über Ballereien bis hin zu Kraxeleien auf dem Zug, ist aber so schlecht inszeniert, dass ich ein ums andere Mal die Vorspultaste bemühen musste. Anschlussfehler, Goofs (Mal auf den letzten „Flattermann“ achten. Die sich neben dem Zug befindliche, aufbauschende Matratze ziert deutlich den unteren Bildrand), unterirdische Dialoge, grottenschlechtes Schauspiel und schlicht und einfach der hirnrissige Plan Salans, lassen „Death, Deceit & Destiny Aboard the Orient Express” zu einer strapaziösen Zelluloidvergewaltigung verkommen. Natürlich stehen die billigen Sets dem in nichts nach.
Während seiner gesamten 90 Minuten konnte ich für meinem Teil diesem Schund keine einzige Szene ausmachen, der ich nur ansatzweise etwas abgewinnen konnte. Dabei gibt es zu viele ähnlich gelagerte Stoffe im B-Milieu, die nicht nennenswert budgethaltiger sind, dafür aber zumindest etwas Action zu bieten haben. Von der ist hier aber reichlich wenig zu sehen.
Fazit:
Unterirdischer B-Actioner, der Zeitverschwendung für jeden Zuschauer darstellt. „Death, Deceit & Destiny Aboard the Orient Express” hat wirklich gar nichts, dass das Anschauen rechtfertigt. Ein schwach und unspektakulär inszenierter Film, der schlicht und einfach langweilig hoch 3 ist. Grottenschlechte Darsteller, lachhafte Dialoge, ein grenzdebiler Plot... Ach, ich höre auf... Schnauze voll... Einfach Finger davon lassen!