Mark Roper kanns nicht lassen. Geiselnehmende Terroristen haben es ihm offenbar schwer angetan und so kündigt sich mit "Terror im Orient Express" die nächste filmische Katastrophe an.
Ein finsterer Geselle bringt einen osteuropäischen Schrottzu.... äh den Orientexpress in seine Gewalt, um von den prominenten Reisenden ein nettes Sümmchen einzustreichen. Andernfalls fliegt der Zug in die Luft. Wie es der Zufall so will, ist jedoch ein tougher Held in Form von Richard Grieco ebenfalls an Bord. Nach einigem hin und her macht er sich daran die enorm gefährlichen Bömbchen mit der jeweiligen Sprengkraft einer Handgranate zu entschärfen. Diese sind hinterlistigerweise an den Dachkanten der Wagons angebracht *Baum*...
"Terror im Orient Express" ist in erster Linie eines: Furchtbar langatmig. Bis zum Finale passiert praktisch nichts und der Zuschauer wird mit erzwungen und wenig glaubwürdig wirkenden Charakterkonstellationen belästigt - die lustigerweise dennoch etwas Farbe in das dröge 0815-Treiben bringen, da eigentlich unüblich für eine C-Produktion. Den abgehärteten Fan störts dabei schon gar nicht mehr, daß unser fast schon von alleine auseinanderfallender Zug auf seiner langen Reise durch Europa anscheinend immer die selben 2,5 KM osteuropäischer Gleise in Endlosschleife abfährt. Kratergroße Logiklöcher werden tapfer ignoriert und händeringend nach sehenswerter Action gesucht. Leider ohne Erfolg: Die wenigen Schusswechsel zum Ende sind erbärmlich schlecht choreographiert, Schlägereien wirken unrealistisch und einzig die letzte Explosion sieht ein wenig nach B-Action aus. Rausreißen kann das Mark Ropers Rohrkrepierer aber keinesfalls. Zu groß ist am Ende der Ärger über die lächerliche Geschichte, die Logikschnitzer und die miese Action. Ja sogar eine Auffangmatte ist kurz im Bild zu sehen, als jemand vom Zug stürzt.
Ein schwer zu ertragendes Stück Sondermüll, das gerne mehr wär als es ist. Ich erwarte von Roper jedenfalls nichts mehr. "Warhead" war wohl ein Unfall im positiven Sinne...