Los Angeles Zweitausendundnochwas. Alex Rain ist ein kaltblütiger Cop, der Jagd auf die Terroristen der „Rote Armee Hammerhead“ macht, deren Ziel es ist, alle Führer dieser Welt durch Cyborgs zu ersetzen. Doch ist nicht Alex selbst ein gefühlloser Roboter? Auf der exotischen Insel Shang-Loo kommt es zu einer Konfrontation mit den Terroristen. Doch dann entdeckt Alex, daß ihn seine Auftraggeber hintergangen haben…
„Nemesis“ ist kühles, berechnendes, terminatoreskes Kino mit Anleihen bei den Schießorgien von John Woo. Von der aufregenden Gefühlswelt des Heroic Bloodshed Hongkonger Prägung ist man allerdings so weit entfernt wie „Trancers“ von „Blade Runner“, aus dem hier übrigens auch ausgiebig zitiert wird. Beim Stichwort Zitieren fällt auch noch auf, daß das Drehbuch zu „Nemesis“ wie ein Rundumblick durch die letzten zehn Jahre des Phantastischen Films wirkt. Albert Pyun, der bisher mehr durch schnell konsumierbare B-Ware aufgefallen ist, erweist sich bei dem erheblich größer budgetierten „Nemesis“ als solider Techniker mit einer eigenständigen visuellen Sprache. Der Einsatz plakativer, graphischer Gore-Effekte (die deutsche Fassung ist cut!) wird dem Film einerseits das Fan-Publikum sichern, andererseits aber auch eine erneute Diskussion um die Darstellung von Gewalt entfachen, denn „Nemesis“ ist schießwütiges, physisches Kino, ohne dabei gleich in ein Technikspektakel à la „T 2“ auszuarten. Auf Video letterboxed (1,9:1). Mit Olivier Gruner, Tim Thomerson, Brion James, Deborah Shelton u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin