Fünf Freunde wollen in einer abgelegenen Waldhütte ein paar spaßige Tage verbringen. Im Keller der Hütte finden sie ein Tonbandgerät und ein mysteriöses Buch. Als sie das Tonband aus Neugier abspielen, erzählt eine Stimme von dem Buch der Toten, Dämonen und dem Bösen, das im Wald haust. Doch da ist es schon zu spät, denn die vorgelesenen Beschwörungsformeln haben längst etwas im Wald erweckt...
Die Geschichte ist einfach gestrickt und macht daraus auch keinen Hehl; es geht schnurstracks geradeaus. Das und noch einiges mehr machen den Reiz des Films aus, der zurecht als Klassiker seines Genres auch heute noch Spannung bieten kann; die Atmosphäre ist stellenweise so dicht wie der umherwabernde Nebel. Schon bei der Ankunft im Wald macht sich ein mulmiges Gefühl breit. Dabei lässt er sich nicht viel Zeit, tritt nach einer kurzen Einführung schon auf's Gas und hält dies fast ausnahmslos bis zum Ende durch.
Raimis Inszenierung verliert nie den B-Movie-Charakter, der dem Werk aber hervorragend steht. Denn so trashig und klischeebeladen die Geschichte auch ist, so punktet der Film in der Präsentation gewaltig. Angefangen von der Kameraarbeit, die sich einfallsreich gibt und beispielhaft mit dem Schnitt harmoniert, über das stimmungsvolle Sounddesign bis hin zu den Masken und Effekten wirkt alles mit Herzblut erstellt, überlegt und doch auch experimentell. Hier und da haben sich sogar ein paar humorvolle Szenen eingeschlichen. Doch bleibt dieser Teil der Reihe grundsätzlich ein ernster Vertreter des Horrors - wenn man ihn so sehen will. Dabei wird mit fortschreitender Spielzeit von der Gruselatmosphäre in den Splatterbereich geschwenkt, was die Spannung etwas drosselt, aber eben auch mehr für's Auge bietet.
Bruce Campbell avancierte druch seine Darstellung des Ash in seinem ersten Spielfilm gleich zu einer Kultfigur des Genres, die restlichen Darsteller machen ihre Sache zweckdienlich, bleiben aber austauschbar. Der Soundtrack erinnert stellenweise an John Carpenter und auch die obligatorische Kettensäge taucht hier kurz auf.
Einen Ruf hat Evil Dead hierzulande auch aufgrund der Kontroversen bezüglich der Freigabe weg; Beschlagnahmung, Indizierung und grobe Kürzungen sind keine Fremdworte. Aus heutiger Sicht kann man zwar behaupten, dass man schon Härteres gesehen hat, setzt man den Film allerdings in den Kontext Low-Budget-Film (350.000 $) und sieht, mit wie viel Mühe ein atmosphärisches Highlight geschaffen wurde, trägt der Film seinen Kultstatus völlig zu recht und steckt immer noch ein Gros der Genrekonkurrenz in die Tasche.