Review

"The Evil Dead" gehört zweifelsohne zu den Filmen, deren Ruf zu Recht unantastbar ist. Der erste Spielfilm Raimis strotz nur so vor filmischen Innovationen und variiert diese nahezu perfekt mit klassischen Ideen aus dem Fundus der Grusel- und Horrorfilme der Filmgeschichte. Das fehlende Kapital konnte sogar durch den Ideenreichtum meiner Meinung nach komplett ausgeglichen werden. Die Specialeffects sind dabei natürlich nicht allzu ausgereift, aber pointiert in den Film integriert. Die Musik ist stets sehr einfach und dünn und untermalt den Film dennoch gerade deswegen absolut passend. Es passt einfach alles zusammen und so stören nichteinmal die Laienschauspieler.
Zugleich hält einem der Film mal ganz deutlich vor, was den heutigen Horrorfilmen nur allzuoft fehlt. Und das ist ein Regisseur, der ein Gespür für Atmosphäre hat und diese als Grundlage für seinen Film macht. Denn gerade auf diesem Gebiet überzeugt "Tanz der Teufel" enorm und von Beginn an. Hinzu kommen Splattersequenzen, die passend eingesetzt werden, ohne so abgstumpft zzu wirken, wie es bei der modernen Interpretation der TCM-Filme der Fall ist. Die "Vergewaltigungsszene" im Wald spielt mit der absoluten Absurdität und wahrt die Distanz zur reinen sexuellen Gewaltdarstellung. Sex und Horror gehören aber zusammen wie die E-Gitarre und Rock'n'Roll und so ist es eine geniale Idee, dass das Böse hier direkt vaginale Infiltration betreibt und uns mit dem "Bumsen-Sterben-Zyklus" verschont, was den Charakteren dazu verhilft, nicht wie die Mastkarnickel zu wirken. Bruce Campells Leistung setzt sich zwar erst im zweiten Teil durch die Slapstickeinlagen wirklich durch, aber auch hier macht er seine Sache sehr gut.
Die abschließende Erfahrung des Films und seinen genialen Kamerafahrten: nichts macht mehr Angst, als dass, was man nicht sehen und identifizieren kann! Da können sich die Pornoregisseure des modernen Horrors mal wirklich eine Scheibe abschneiden!

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