Dies ist der wohl populärste Splatterfilm aller Zeiten. Doch warum kennen ihn heute so Viele, wo er doch bis dato von allen Medien totgeschwiegen wird? Es ist ja nicht so, daß man irgendwo liest oder hört: Sam Raimi, der Regisseur von „Tanz der Teufel“. Nein, eher bekommt man da „Spider-Man“ vorgesetzt. Die große Bekanntheit in Deutschland erlangte „Evil Dead“ wohl besonders, weil er, aufgrund seiner Brutalität und der krassen Splattereffekte, ein Dorn im Auge der BPJS und sonstiger „Jugendschützer“ wurde. Die hatten Anfang der 80er einen so harten Film im Kino nie gesehen - Die Konsequenz war eindeutig: Der Film wurde in der Videoversion zunächst indiziert und dann bundesweit beschlagnahmt, alle Kopien wurden vernichtet, wer den Film wollte, mußte ins Ausland, wenn er am Zoll erwischt wurde war Sense und er mußte mit einer Geld- oder Gefängnisstrafe rechnen. Erst 1993, zum Start des „dritten“ Teils „Armee der Finsternis“, wurde der Film nach einem jahrelangen Rechtsstreit wieder freigegeben - jedoch in einer geschnittenen FSK:18-Fassung, welche mich dennoch den Kopf schütteln läßt: Diese ist zwar um 45 Sekunden geschnitten, aber dennoch immer noch äußerst brutal und zurecht auf dem Index gelandet. Am Ende scheint einfach der Hauch des Verbotenen und die Tatsache, daß dies sozusagen der „erste“ Film seiner Art war, den Großteil des Bekanntheitsgrad auszumachen. Das dies besonders für Jugendliche und „Splatterkiddies“ interessant sein könnte, welche übers Internet locker an den Film kommen, ist eine andere Sache. Doch nun ohne größere Umschweife zu tadadadadadaaaaaa „Tanz der Teufel“.
„Tanz der Teufel“ ist ein äußerst intensives Erlebnis für Augen und Ohren, eine apokalyptische Höllenreise, in die der Zuschauer hineingezogen wird und aus der er nicht mehr hinauskommt. Während der Film zunächst durch seine Gruselatmosphäre grauenhafte Spannung aufbaut, schafft er dann das, was in anderen Filmen automatisch scheitert: Er steigert die Spannung noch durch die äußerst brutalen Splatter-Effekte, die ohne Vorwarnung völlig unerwartet losbrechen und die sich, trotz des winzigen Budgets, wirklich sehen lassen können. Das ist auch der Punkt, warum dieses kleine Meisterwerk ein Stück, wenn auch unterdrückte, Filmgeschichte ist: Das unerwartete Grauen! Die geniale Kameraarbeit, das Bißchen schwarzer Humor und die gnadenlose Atmosphäre machen aus „Tanz der Teufel“ DEN Horrorfilm schlechthin. Was heute leider etwas am Schauer zerrt, sind die nicht mehr ganz zeitgemäßen Spezialeffekte - Auch wenn ich sonst ein großer Stopmotion-Fan bin, die Endsequenz hätte besser ausfallen können. Dennoch MUSS man diesen Film gesehen haben, um einen Schocker zu erleben, der von den Effekten, der Musik und der Kameraarbeit getragen wird und in allen Belangen überzeugt. Zu guter letzt wünsche ich noch ein wohliges Gruseln und böse Träume! Uaaaaahhhhhhaaaaaaaahaaaaaa!