Review

Langfilm - und Langweildebut...07.10.2009

Julia Roberts tut mit! Und Willem Dafoe! und noch viele andere! Daneben noch eine tolle Geschichte über einen Buben, der sich seinem Vater wiedersetzt. Und mit seiner Tante schläft! Oder nicht? Dazu noch ein Autounfall... Tote...Glühwürmchen...Bilder ganz großartiger Landschaften...da muß doch die Kasse klingeln, nicht wahr? Es könnte alles ganz einfach sein...isses aber nicht, wie es bei den Fantastischen Vier heißt. Denn der Debutfilm des Regisseurs Lee, der ja bereits für einen Kurzfilm mit einem Oscar belohnt worden ist, verspricht vieles, hält aber gar nichts. Er langweilt, und das über weite Strecken hinweg. Denn nichts an diesem Film ist in irgendeiner Weise bemerkenswert, es gibt keine tolle Story, keine großartige Schauspielleistung...einfach nur Durchschnitt.

Stattdessen wird geredet und geredet - oder geschwiegen und sich mit bezeichnenden Blicken traktiert. Schon klar, wenn die Hauptfigur ein Schriftsteller namens Michael ist, der mal wieder für den Sommer nach Hause kommt. Dort aber starb die liebe Mutter, und alle sind da - der despotische Vater, die sexy Tante aus der Jugendzeit, Cousins...und mit all diesen Personen interagiert Michael, erinnert sich auch gerne mal an Erlebnisse aus der Jugend - und all das bringt den Film nicht voran. Es werden einfach allerhand Konflikte angerissen, von denen aber keiner wirklich ausgearbeitet wird, stattdessen bleibt man gerade bei heiklen Themen wie der Beziehung zur Tante zum einen schön im Vagen, zum anderen schön an der Oberfläche.

Es geht um so wenig in diesem Film...der einfach nur so dahintreibt, den Zuschauer auf die Folter spannt, manches andeutet, vieles nicht erklärt - da hilft es auch nicht, daß Willem Dafoe als einziger etwas herausragt und man seine Figur tatsächlich widerlich finden kann. Denn ansonsten ist alles glatt und sauber, selbst Dynamitfischen wird gezeigt, geduldet und nicht moralisiert. Um Julia Roberts ist es auch nicht schade, die darf nur in Rückblicken mittun und zeigt uns, warum man sich im Auto anschnallen sollte. Einiges wäre bei diesem Film möglich gewesen, doch Regisseur Lee will zuviel - und scheitert in Schönheit. So ist das halt, wenn man mit aller Kraft an seinem Debut arbeitet, es allen recht machen will, vor allem den Produzenten - das kann schon in die Hose gehen. Schön gefilmt ist das allemal, bringt den Zuseher aber nicht weiter und ist schnell wieder vergessen - 5/10.

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