Jeff (Jonathan Tucker), Amy (Jena Malone), Stacy (Laura Ramsey) und Eric (Shawn Ashmore) sind im Urlaub. Am Swimmingpool lernen sie Mathias (Joe Anderson) kennen. Dieser erzählt ihnen von einem alten Mayatempel, wo sein Bruder samt Freundin hingefahren sind. Die vier Freunde überlegen nicht lange und wollen ihn am nächsten tag dorthin begleiten. Doch als sie dort ankommen tauchen ein par Eingeborene mit Waffen auf und zwingen sie, den Tempel zu besteigen und dort zu bleiben. Schnell wird ihnen klar warum und ein Kampf ums Überleben beginnt.
"Ruins" ist ein typischer Horrorfilm: Junge Leute, die eigentlich nur Party machen wollen, gönnen sich doch noch ein bisschen Kultur vor der Heimreise und sind schnell Gejagte. Aber für Innovationen ist das Genre ja auch nicht bekannt, hauptsache Atmosphäre und Gewalt stimmen und da kann der Film durchaus Punkten. Es dauert lange, bis man weiß, was Jagd auf die vier macht und vorher kann der Film mit einigen sehr stimmigen Szenen im Dunkeln punkten. Auch der Gorefaktor ist ordentlich, doch leider sind gerade die spannenden Szenen zu schnell vorbei und die letzte halbe Stunde eeher Spannungsarm. Dafür kommen dort ein paar schöne Handmadeeffekte zum Zuge und das offene Ende entschädigt.
Die Schauspieler gehen in Ordnung für diese Art von Film, obwohl man keine Spitzenleistungen erwarten sollte. Dafür ist die Kameraarbeit sehr gelungen und auch der Score ist gut gewählt. Was hingegen stört sind die Logiklöcher: Die Eingeborenen versuchen die Gefahr im Tempel zu halten, haben aber Waffen, Pferde und können sich untereinander auch gut verständigen, natürlich in einer Sprache, die kein anderer versteht. Da diese anscheinend schon öfter mit Touristen zu tun hatten, fragt man sich, warum diese nicht ebenfalls die Landessprache Spanisch sprechen und einfach mal die leute vorher warnen. Genauso stellt sich die Frage, warum man Mathias, der sich schwer verletzt, direkt neben der Gefahrenquelle ablädt und nicht einmal auf die Idee kommt ihn in ein Zelt zu bringen, dass direkt oben auf dem Tempel steht, zumal er von einer Infektion bedroht wird. Statt dessen beschäftigen sich die vier eher miteinander und kümmern sich weniger um den verletzten. Auch wird oft davon gesprochen, man müsste ja Wachen für die Nacht aufstellen, aber wirklich getan wird das auch nicht. Naja, Logiklöcher sind für diese Art von Film zwar nicht ungewöhnlich, hier aber doch sehr offensichtlich. Dafür entschädigen jedoch ein sehr einfallsreiches "Monster" und einige sehr atmosphärische Szenen. Dies reicht jedoch nicht um den Film in höhere Sphären vorstoßen zu lassen, denn eine ähnliche Situation haben wir erst kürzlich bei "The Descent" sehr viel besser umgesetzt gesehen. Somit bleibt ein netter Horrorfilm, der ein hohes Tempo, auch aufgrund seiner kurzen Laufzeit, geht und unterhält, viel mehr aber auch nicht.
6/10