Der Titel „Not Another Teen Movie“ ist hier Programm. MTV-Produzent Joel Gallen hat ein ganz großes Problem. Das Konzept geht nicht auf. Die Idee selbst ist nämlich schon von vorn herein zum Scheitern verurteilt, da erstens Filme wie „American Pie“ gar keine Parodien erfahren müssen, weil sie in Grundzügen selbst welche sind (Warum zum Teufel muss man die Apfelkuchenszene veräppeln?) und zweitens anvisierte Vorbilder wie „Cruel Intensions“ oder „She’s all that“ gar nicht den Status genießen, um sich für eine Parodie zu eignen. Ein Problem mit dem auch „Scary Movie“ ab Teil Zwei zu kämpfen hatte. Vieles funktioniert nicht, weil das Publikum gar nicht weiß, auf welchen Film „Not Another Teen Movie“ gerade abzielt.
In seinen Grundzügen folgt der Streifen „She’s all that“. Wir haben also das hässliche Entlein und den Schulschönling, der die Außenseiterin zur Ballkönigin machen soll. Um diese Geschichte werden im Sekundentakt, oft sehr sinnlos, Gags gestreut. Gallen folgt dem erfolgreichen Zucker-Stil, hat nur leider gar kein Gefühl für das richtige Timing und setzt so Witz um Witz in den Sand. Blödsinnige Ideen, wie dem gerade abgeblitzten Sohnemann seitens Vater die Mutter auf’s Zimmer zu schicken, funktionieren beispielsweise gar nicht.
So hoch wie die Gagfrequenz ist, so niedrig ist die Treffsicherheit. Natürlich sind ab und zu mal wirklich witzige Parodien vorzufinden, doch mit zunehmender Spieldauer wird auch das Skript immer unsicherer und es mehren sich 1:1 – Zitate der Zielobjekte – nur eben mit einer Peinlichkeit versehen. Wer das noch lustig findet okay, ich für meinen Teil habe längst genug von diesen niveaulosen Komödien. Die Scary Movie-Reihe hat trotz des dritten Teils ihr Pulver längst verschossen und die Teeniekomödienwelle ist längst abgeebbt.
Genrefreaks, aber wirklich nur die, werden hier dennoch einige nette Anspielungen vorfinden, die leider komplett den Insidern vorbehalten bleiben. Beispiel gefällig? Das Footballstadion heißt „Harry Dean Stadium“ und soll ein Gag zugunsten Harry Dean Stantons („Escape from New York, „Fire Down Below“), der in „Pretty in Pink“ mitspielte, sein. Selten so über einen dermaßen pointierten Witz gelacht, gelle?
Komödien sind nach wie vor Geschmackssache und so mag der eine oder andere über die Ansammlung sämtlicher, klassischer Motive diverser Teeniefilme lachen können. Für meinen Geschmack ist das Gezeigte zu humor- und vor allem stillos. Nicht falsch verstehen, bei „American Pie“ beispielsweise habe ich mich seinerzeit im Kino totgelacht, doch wenn hier lieblos Gag an Gag geklatscht wird, zucken nicht mal die Gesichtsmuskeln. Dabei bietet beispielsweise das Offenlegen bewährter Teeniefilmrezepte (z. B. Brille ab, bisschen Make Up, Haare gestylt und schon wird aus dem hässlichen Entlein ein Schwan) durchaus Potential. Es muss nur noch witzig rüberkommen.
Fazit:
So bleibt „Not Another Teen Movie“ eine Komödie für die, die immer noch über die x-te Neuauflage pubertierender Sex- und Exkrementwitze lachen können. Etwas Neues gibt es hier nicht zu sehen, gute Gags sind kaum vorhanden, die Parodien zu bemüht und albern. Zudem verfügen die Darsteller kaum über die Fähigkeiten ihren Vorbildern das Wasser zu reichen. Überflüssig und langweilig in jeder Beziehung. Da bringt auch keine gute musikalische Begleitung nichts mehr.
P.S.: Mr. Ts Kurzauftritt ist wirklich sehenswert