Der zwielichtige Goldhändler Auric Goldfinger gerät ins Visier des britischen Geheimdienstes, der annimmt, dass der exentrische Milliardär in irgendwelche ominöse Machenschaften verwickelt ist und deshalb seinen besten Mann James Bond auf die Sache ansetzt. Bond kommt dahinter, dass Goldfinger vorhat, die Gold-Reserven in Fort Knox während eines von langer Hand geplanten Coups radioaktiv zu verstrahlen, um so sein eigenes Vermögen nicht unbeträchtlich zu erhöhen... In "Goldfinger" sind nun erstmals alle Elemente eines Bond-Streifens, die zumindest bis zur Craig-Ära immer wieder Verwendung finden sollen, festgeklopft: Die Teaser-Sequenz, die mit der eigentlichen Handlung nur peripher was zu tun hat, die stylischen Maurice-Binder-Titel mit den Nackedeis, der megalomanische Bösewicht mit seinem Henchman, der ausgedehnte Showdown mit seinen Massenaufläufen an Personal. Gert Fröbe und Harold Sakata als Goldfinger und Oddjob sind mithin die memorabelsten Bond-Villains und setzen damit quasi den Gold-Standard (*hüstel*) für die gesamte Franchise. "Goldfinger" strotzt vor ikonischen Momenten (die Braut mit Gold-Überzug, die Laser-Todesfalle, der Aston Martin voller Gadgets etc.) und liefert Nonstop-Spektakel über die gesamte Laufzeit, man merkt, dass sich die Produzenten nach den beiden erfolgreichen Vorgängern nicht haben lumpen lassen und noch einen draufsetzen wollten. Connery hat seinen Bond im dritten Anlauf mittlerweile perfekt drauf, Charme, Charisma und Augenzwinkern auf der einen, kaltblütige Kompetenz auf der anderen Seite (bester Moment: der kurze Blick, nachdem sich Bond-Girl Pussy Galore namentlich vorgestellt hat, mit dem Connery dem Publikum signalisiert, dass er genau weiß, was für ein Quatsch das ist. Unnachahmlich). Shirley Basseys Titelsong ist kult, auch wenn ich davon nie begeistert gewesen bin, wobei sich ein kurzer Musik-Cue daraus zugegebenermaßen sehr gut im Score macht. Hat nach beinahe sechzig Jahren eigentlich nichts an Unterhaltungswert eingebüßt. Ein Top 3-Bond fürs Treppchen.
9/10