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James Bond wird auf die Fährte eines verbrecherischen Genies gesetzt, das die Goldreserven von Fort Knox in seinen Besitz bringen will. Bonds Gegner Goldfinger ist der Mann, der seine abtrünnig gewordene Geliebte einem tödlichen Veredelungsprozess auszusetzen pflegt, indem er sie mit Goldlack überzieht. Männliche Rivalen "barbiert" Odd-Jod, der Leibwächter des exzentrischen Multimillionärs, mit seiner rasiermesserscharfen Hutkrempe aus Metall. Mit Hilfe von Pussy Galore will Bond den Raub des Goldes vereiteln.


Best of the Best


Die Frage nach dem besten Bond-Film aller Zeiten spaltet ja oft genug die Meinungen der Fans, doch die Mehrheit nennt immer wieder diesen dritten Film der Reihe und ich bin durchaus auch dieser Meinung. "Goldfinger" bietet das absolut perfekte Szenario und der Film ist innerhalb der letzten gut 50 Jahre längst zu einem absolut zeitlosen Klassiker aufgestiegen. Auf dem Regie-Stuhl nahm dieses Mal nicht mehr Terence Young sondern Guy Hamilton Platz und präsentiert dem Zuschauer eine jederzeit packende Geschichte, die ihren absoluten Höhepunkt aber im Schauspiel der Akteure erkennen lässt. In diesem dritten Abenteuer bekommt es der britische Geheimagent nämlich mit dem Inbegriff des bösen Gegenspielers zu tun, denn Gert Fröbe in der Rolle des Auric Goldfinger ist wohl definitiv der brillanteste Bösewicht, mit dem es James Bond je zu tun hatte. Allein die Mimik der deutschen Schauspiel-Legende sticht dabei ganz besonders hervor und verleiht dem Mimen eine fast diabolische Ausstrahlung, wobei er nach Außen hin eine sagenhafte Eiseskälte an den Tag legt, die einen spürbar beeindruckt. Die Passagen in denen Connery und Fröbe aufeinander treffen sind dann auch mit größtenteils brillanten Dialogen angefüllt, in denen sich auch eine ordentliche Portion schwarzer Humor zu erkennen gibt und beide Figuren zudem eine gewisse Arroganz erkennen lassen, die absolut perfekt in das Gesamtbild hineinpasst. "Goldfinger" besticht jedoch nicht ausschließlich durch das teils hervorragende Schauspiel seiner Akteure, denn die Geschichte an sich ist äußerst interessant und zudem mit einer Menge Tempo umgesetzt worden.

Guy Hamilton hat eine ganze Menge sehenswerter Action aufgebaut und außerdem bekommt man auch das erste Mal einen Einblick in die berühmte Gadget-Schmiede des MI6, in der "Q" ( der hier übrigens noch K genannt wird) seine neuesten Erfindungen auf den Prüfstand stellt. So wird Bond mit einigen legendären Utensilien ausgestattet, wobei der Aston Martin als Gefährt das erste High-Tech Auto der Bond-Ära darstellt. Wilde Verfolgungsjagden, etliche Schießereien und Harold Sakata in der Rolle von Goldfingers stummen Leibwächters ein würdiger Mann für die groben Dinge sind lediglich drei Zutaten für eine temporeiche-und extrem rasante Inszenierung, die mit hervorragend ins Bild gesetzten Action-Passagen aufwartet, so das eigentlich jedem Bond-Fan das Herz im Leibe lachen müsste. Und natürlich dürfen auch die hübschen Damen der Schöpfung nicht fehlen, wobei mit Honor Blackman, Shirley Eaton oder auch Tania Mallet gleich mehrere Schönheiten am Start sind, die dem Tausendsassa Bond den Kopf verdrehen.

Waren im Vorgänger "Liebesgrüße aus Moskau" schon etliche Steigerungen zu erkennen, so wurde mit "Goldfinger" noch einmal eine weitere Entwicklungsstufe hinzugefügt. Immer mehr kristallisiert sich schon zu diesem noch frühen Zeitpunkt ein prägendes Schema heraus, das die Reihe bis heute begleiten soll und von den unzähligen Fans geliebt wird. Daran ändert auch die Tatsache nichts, das man mit den letzten drei Filmen mit Daniel Craig eine neue Richtung eingeschlagen wurde, die sicherlich nicht jeden Geschmack trifft. "Goldfinger" festigt jedenfalls die zuvor schon erkennbaren Muster und legte insbesondere im Bezug auf den obligatorischen Gegenspieler Bond's mit Gert Fröbe eine Messlatte an, die bis zum heutigen Tag nicht getoppt werden konnte. Fröbes' Interpretation des Superschurken war dermaßen perfekt, das sich nun einmal jeder weitere Gegenspieler daran messen lassen muss, doch trotz etlicher starken Gegner in der Film-Reihe wird der große deutsche Schauspieler wohl immer das Maß aller Dinge darstellen. Auch die in "Liebesgrüße aus Moskau" angedeutete Figur des zweiten Gegenspielers (Robert Shaw) die Bond das Leben schwer macht, bekommt hier durch Harold Sakata bekommt hier festere Konturen und soll in der Folge ein wichtiger Bestandteil des festen Bond-Schemas werden, das diese Filme allesamt so absolut unverwechselbar erscheinen lässt.

Und so kann man letztendlich festhalten, das der Regie-Wechsel sich hier keinesfalls als negativ herausstellt, denn Guy Hamilton ist es ganz hervorragend gelungen, die sehr guten Ansätze von Terence Young zu festigen und der Reihe damit ihren ganz persönlichen Stempel aufzudrücken, der sich durch ein halbes Jahrhundert Filmgeschichte ziehen soll, bevor mit "Casino Royale" ein neuer Weg eingeschlagen wird, an den man sich erst einmal gewöhnen muss. "Goldfinger" jedoch stellt meiner persönlichen Meinung nach den perfektesten Bond-Film aller Zeiten dar, denn die Kombination aus satter Action, jeder Menge Thrill, exzellentem Schauspiel und einem dramaturgisch perfekten Spannungsbogen ist so dermaßen gelungen, das sich jeder weitere Film der Reihe zwangsläufig mit diesem Klassiker des Agenten-Thrillers messen lassen muss.


Fazit:


Natürlich hat jeder seinen ganz eigenen Favoriten unter den mittlerweile 23 Abenteuern des britischen Top-Agenten, doch die Mehrheit der Fan-Gemeinde nennt bei der Frage nach dem besten Teil immer wieder den Namen "Goldfinger". Ob so viele Menschen sich irren können lasse ich dahin gestellt, liegt die Einschätzung des Ganzen doch wie immer im Auge des jeweiligen Betrachters. Die Tendenz kann man jedoch keinesfalls verleugnen, so das sich der Film definitiv jedes Mal aufs Neue für eine erneute Sichtung anbietet, wenn man erstklassig-und kurzweilig unterhalten werden möchte.


10/10

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