Review

Teil 3 der Serie gilt vielen als der beste Bond. Zumindest ist er aber die Blaupause für alle nachfolgenden Filme. In dem von Guy Hamilton inszenierten Abenteuer findet sich alles, was das Bond-Universum ausmacht.
Der unaufhaltsam erscheinende Bösewicht Goldfinger, von Gert Fröbe in einer ruhigen und trotzdem diabolischen Art gespielt, bringt die Superschurkerei glänzend auf den Punkt. Dass der Rest hier auch übertriebener daherkommt, als in den beiden Vorgängern, passt da gut ins Konzept. Realismus weicht der Inszenierung, die mit einer ausgewogenen Spannungskurve punktet und die Details des Plans immer nur Stück für Stück preisgibt. Connery, spätestens hier mit Toupet unterwegs, spielt immer noch mit guter Laune auf und darf sich an diversen Damen, die gerne auch mal das Zeitliche segnen, versuchen. So nimmt hier die Vorliebe für ausgefallene Namen ("Pussy Galore") genauso ihren Anfang, wie das präsentieren eines für Bond gefährlich werdenden Handlangers des bösen Obermotzes. Wobei der Film mit "Oddjob" und seinem tödlichen Hut sogar einen der erinnerungswürdigsten Vertreter bieten kann.

Erstmals im Einsatz auch das (für mich) schönste Auto der gesamten Serie, der Aston Martin DB5, welches mit allerlei Spielereien ausgestattet wurde. Die kommen natürlich von Q, der hier erfreulicherweise mehr Screentime hat und sogar ein bisschen durch sein Versuchslabor führen darf.
Abgerundet wird das durch herrliche, oft auch mit Humor versetzte, oder einfach nur kultige Dialoge, die immer wieder funktionieren ("Erwarten sie von mir, dass ich rede?" - "Nein, Mr. Bond, ich erwarte von ihnen, dass sie sterben!"). Der von Shirley Bassey gesungene Titelsong (ab hier im Vorspann präsentiert) wurde ein Hit, der wieder von John Barry beigesteuerte Soundtrack variiert bekannte Themen und lässt Raum für Neues.
Kritisieren könnte man den etwas unspektakulären Abgang des Schurken und dass wenige Szenen schneller abgespielt werden, wobei dieser Effekt hier nicht so störend ist wie in "Feuerball". Auch wurde die Geschichte (verglichen mit der Romanvorlage) etwas abgeändert.

"Goldfinger" ist ein Bond, wie er typischer kaum sein kann und gegen den die anderen Filme der Connery-Ära nicht ankommen. Dabei hat sich der Film erstaunlich gut gehalten und unterhält heute immer noch blendend.

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