Regisseur Michael Haneke ("Funny Games") zeigt und kritisiert in "Die Klavierspielerin" drastisch die kalte Gefühlslosigkeit und den elitären Habitus gesellschaftlich angesehener Kreise und ihre sadistisch anmutenden Erziehungs- und Lehrmethoden auf schonungslose Weise.
Er richtet seinen Fokus speziell auf die Klavierlehrerin Erika, die ein gestörtes Verhältnis zur Sexualität und ihrem Körper hat und zu einer normalen Beziehung zu ihrer jungen Liebe nicht fähig ist. ihre Phantasien handeln - als Gegenextrem zu ihrem öffentlichen Auftreten - von Masochismus, Demütigungen und Verletzungen. Dass Haneke detailiert zeigt, wie diese schließlich in die Tat umgesetzt werden, mag ein weltfremdes Publikum schockieren und verstören, erschien mir hingegen folgerichtig und logisch. So war ich zunächst ob des Endes des Films überrascht und vermisste eine Art Pointe, bis mir klar wurde, dass diese bereits in der Sex-/Gewalt-Szene bestand.
Definitiv kein schöner Film, aber ich zähle nicht zur Zielgruppe.