Heroes of War - Assembly
(New KSM)
Wir schreiben das Jahr 1948 und Nordchina befindet sich im Bürgerkrieg. Die 9. Kompanie des 139. Regiments unter dem Kommando von Hauptmann Gu Zidi (Zhang Hanyu) ist stark dezimiert. Trotzdem soll er eine wichtige Mine vor den zahlenmäßig überlegenen Kuomintang- Truppen verteidigen. Ziel ist es, die Stellung solange zu halten, bis ein Signal zum Rückzug ertönt. Doch dieses erhoffte Signal kommt nicht, so dass eine gnadenlose Schlacht bis auf den letzten Mann geführt wird.
Was nun folgt ist eine intensive und nachhaltig wirkende Darstellung brutalen Kriegsgeschehens. Der Zuschauer wird direkt in die Schlacht katapultiert. Beinah körperlich spürbar ist der unmenschliche Zustand des Geschehens auch für den Zuschauer.
Dies ist aber nur ein Teil von Heroes of War – Assembly, denn wo es letztendlich drum geht ist das Geschehen Jahre nach dem Krieg. Wie geht eine Regierung mit den Opfern um? Werden diese vielleicht sogar geleugnet, da der geforderte Einsatz im Nachhinein nicht nachvollziehbar oder relevant war? Zollt man den Verstorbenen den entsprechenden Respekt? Fragen, die in dem vorliegenden Film teils kritisch aber immer fesselnd angesprochen werden.
Regisseur Feng Xiaogang (The Banquet, Cell Phone) präsentiert uns mit seinem Heroes of War – Assembly eine ungeschönte Sicht auf den Krieg und seine Folgen für die Familien der Gefallenen, aber auch für die Leiden der Überlebenden.
Filmisch kann der Regisseur dabei auf ganzer Linie überzeugen. Mal wirbelt er mit hektischer Handkamera durch das Set, mal schwelgt er in elegischen Breitbildaufnahmen epischen Ausmaßes. Unterstützt wird er dabei von hervorragenden Darstellern und einem treibenden Soundtrack.
Der Bonussektor dieser edel aufgemachten Doppel- DVD umfasst Beiträge wie ein umfangreiches und sehr informatives Making of, welches ungefähr eine Stunde dauert, Behind the scenes material, zusätzliche und erweiterte Szenen, Biografien, eine Bildergalerie, Originaltrailer und eine Programmschau. Heroes of War- Assembly ist ein aufrüttelnder Kriegsfilm, der die Gräuel hautnah dem Zuschauer präsentiert. Durch die tiefgehende Charakterzeichnung und den längeren Vorlauf des Kriegsgeschehens entsteht eine innere Verbindung zu den Protagonisten, so dass man der Handlung gebannt folgt. Freunde anspruchsvoller Kriegsdramen haben an dem vorliegenden Film definitiv ihre Freude, denn hier werden nicht nur der Krieg, sondern auch seine Folgen für die Beteiligten deutlich aufgezeigt. Ein aufrüttelnder und nachdenklich stimmender Film.
CFS