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Ein stures Niederknüppeln in zeitloser Ewigkeit, ohne Pause oder Rast, um die verstörten Sinne wieder neu zu justieren, zu schärfen, den Fokus im Gewimmel zu finden. Ein Hinein Katapultieren mitten in das Geschehen, die Welt bebt und stöhnt und zerreißt unter dem einschlagenden Granathagel, bricht entzwei unter dem mauernbrechenden Flammenmeer.
Über bleibt Verbrannte Erde, ein vor frostiger Kälte und gleichzeitig sengender Hitze schreiender Acker als Schlachtfeld erbitterter Parteien, die sich vor lauter Artillerie und gehorchendem Befehl nicht einmal mehr auf taktischen Angriff und entsprechender Verteidigung konzentrieren können, sondern einfach um ihr Leben kämpfen. Um das, was nach zehn Jahren infernalischer Auseinandersetzung in direkter Todesnähe, umgeben von gefallenen Kameraden, geplünderten Feinden, zersplitterndem Geröll und stetig umher fliegendem Schrapnell noch davon vorhanden ist.

Viermal blendet das Kriegs/Drama schutzsuchend aus, vier Episoden beendet er auf ungewohnte, teilweise sogar antiklimatische, zu abrupte und Fragen offen lassende Weise. Wo er sich sonst während des Gefechts im kleinsten Winkel versteckend aufhält, jeden Schritt, jeden einstudierten Handgriff, jedes gesprochene, kreischende, brüllende Wort verfolgt und dokumentiert, so lässt er in den wichtigsten Moment doch den Blick senken. Schließt die Augen, informiert nur still durch eine Texttafel oder spätere anonyme, im anderen Zusammenhang stehende Begleitumstände über den Ausgang und seine Folgen. Eine weiche Überleitung, die die Wucht eventueller Anklagen bremst, nicht gleich gänzlich vermeidet, aber auf jeden Fall aus der unmittelbaren Relativität zieht:

Captain Gu Zidi [ Zhang Hanyu ] vom 139. Regiment, 3. Bataillon, 9. Kompanie, 2. Division der Volksbefreiungsarmee ist mit seiner Einheit in einen schweren Häuserkampf verwickelt. Der vorläufige Sieg wird zwar mit weiteren harten Verlusten erreicht, allerdings steht nach drei Tagen Haft wegen Fehlverhaltens bereits der nächste Auftrag an. Zusammen mit dem neuen political officer Wang Jincun [ Yuan Wenkang ], einem Lehrer, sowie seinem Scharfschützen Maocai Jiang [ Wang Baoqiang ], dem Bombenspezialisten Lu Kuangou [ Li Naiwen ], dem Maschinengewehrschützen Luo Guangtian [ Fu Heng ] sowie der restlichen, bereits auf ein Drittel der ursprünglichen Stärke reduzierten Mannschaft soll er nahe einer Kohlenmine eine Barrikade gegen den anstürmenden Feind errichten. Und diese solange halten, bis er das Signal zum Rückzug hört.

Wie in der militärischen Hierarchie, deren Aufteilung von Funktion und Befugnisse von oben nach unten aufgeführt werden und vieles von Herrschaft ausgeht und von Willkür abhängt, war auch Feng Xiaogangs The Assembly von speziellen Mandaten, ja Kommandogewalten und folgerichtig auch Bevormundung ausgesetzt, die von vornherein ebenfalls eine Strategie notwendig machten. Basierend auf der Kurzgeschichte "Guansi", übersetzt je nach Quelle "The Law Suit" oder "Litigation" von Yang Jingyuan und mit 10 Millionen USD durchaus stattlich finanziert hatte der Film das Problem, dass er zwar auf einem nur Drei-Seiten-Fragment über einen Befehlsempfänger mit Ehrgefühl beruhte, so aber auch abseits der übernommenen Grundzüge weitgehend beliebig ausbaubar war und in dieser und dem anschließenden Drehbuch von Liu Heng eine seit Jahrzehnten zentrale Thematik ansprach.

Der Film spielt 1948.
Der aktive Chinesische Bürgerkrieg zwischen der nationalistischen Kuomintang unter Chiang Kai-shek und der Kommunistischen Partei unter Mao Zedong stellt Ouvertüre und Hauptteil des zweistündigen Werkes dar, seine zu bewältigenden Nachwirkungen die Ausleitung. Ein durch die Spaltung der Nation noch heute aufreibendes, die fatalistische Gesellschaft jederzeit aktuell bedrängendes Trauma.
Dreh- und Angelpunkt der landeseigenen Historie.

Eine überaus heikle Materie, dessen Erwähnung bereits Alarmsignale hervorrief und angesichts politischer, bürokratischer und natürlich auch [international betrachtend] kommerziell wirtschaftlicher Aspekte mit sichtlich Samthandschuhen angefasst werden musste; ja nichts zu viel zu deutlich sagen und auch ja nichts zu offen, zu interpretierbar oder gar missverständlich handhabbar lassen und trotzdem den eigenen Anspruch nicht vollständig verleugnen.
Ein Manuskriptstoff mit starken Spannungen, die entweder der vereinfachenden, weglassenden oder zum Ende hin auch leicht [doppelzüngig] positiv erscheinenden Abänderungen bedürfen, um vielleicht nicht gleich das Wohlwollen, aber zumindest die Erlaubnis des die künstlerische Oberleitung beanspruchenden Pekinger Film Bureau zu erhalten. Die im Nachhinein auch einige Details entweder übersehen. Und noch falschherziger, gar nicht erst als Dorn im Auge betrachtet haben: Gu Zidis anfängliches "Fehlverhalten" beispielsweise ist die Erschießung kapitulierender Kriegsgefangener.

Letztlich zeichnet sich das Skript und auch seine Handhabung aber vor allem durch ein hohes Maß an Traditionalität und auch beeindruckendem Professionalismus aus. Die Ablehnung von ad-hoc-Befugnissen für das Drehteam, das aus dem Stegreif improvisierte Geschehnisse schon mit der Zensur im Kopf vermeidet, das Zusammenspiel zwischen den produzierenden Marktgrößen MK Pictures [ Südkorea ], Huayi Brothers [ China ] und Media Asia [ Hongkong ] und die offen intendierte Anlehnung sowohl an Saving Private Ryan und Taegukgi machen den Film selber zu einem wie in militärischer Organisation funktionierenden, nach möglichst allen Seiten hin abgesicherten Feldzug. Der wie seine Vorbilder auch sehr der damaligen Renaissance des Kriegsfilm-Genres um die Jahrtausendwende entspricht, vielleicht weniger geeignet für die positive Reflexion oder ein idealisierendes Heldenkonzept sein sollte, aber eine ebenso massenkulturelle Erinnerung darstellt und auf Epos, Pathos, Melodram und gefühlsbetonter Manipulation nicht umhin kommt. Eine stur versuchte, auf Biegen und Brechen durchgezogene Kombatibilität von Diskrepanzen, ein letztlich reichlich inkonsequentes Spiegelbild zwischen authentischer Erfahrung und ideologischer Mythenbildung.

Nicht nur, dass die Darsteller später zu Werbezwecken, unter anderem als Symbol der Männlichkeit für Kleidung und andere Statussymbole verwendet wurden. In der ersten, der weitaus lauteren, mit der Unterstützung von Kang Je-gyus Effektteam umgesetzten, rein auf üppig ausladende Actionszenen fixierten Hälfte verwendet man ganz klassisches Erzählkino. Zwischen großflächigem Abenteuer und eigen dynamischen Faszinationspotential, gigantischem Feuerwerk und unterhaltender Staatskunst, Dichtung und Wahrheit. Mit einem schon konstitutiv für den Kriegsfilm verwendetem dramaturgischen Element. Zuerst der unablässige Angriff gegen eine nutz- und sinnlose, aber umso erbittert verteidigte Anhöhe / Schützengraben / Unterstand / Brücke etc. Dann die andere Sicht, die unnachgiebige Defensive. Eine nahezu mythische Struktur, die sich auf den Krieg als archaische Extrem- und Ausnahmesituation zwischen Furcht und Hoffnung, Angst und Lust, Überleben und Damit Leben als zentrale Prämisse konzentriert.
Mal mit der wirbelnden Handkamera als realistischem Ausdruck versetzt, mal über dem Rekurs der hochgradig ausgeprägten Eleganz, triumphalen Zeitlupen, der Abstraktion von einzelnen Objekten und Vorgängen in harmonischer Vereinigung. Barock pompöse Landschaftsbilder. Donnergrollen im fernen Hintergrund. Extravagant eingefangene Schlachtengemälde im überschärften Kontrast.

"Fight a battle, report a funeral" ist das radikal brechende Motiv im Anschluss; das narrative Kontingent, dass der literarischen Vorlage am ehesten entspricht und so die zwanghafte Vereinbarkeit von Widersprüchen weiter treibt. Das Verweigern der Anerkennung seiner sämtlich gefallenen Soldaten und Gu Zidis Streit mit der Behörde um die ehrerbietende Bestätigung erbrachter Leistungen ist vom verdrängenden Bewusstsein der Nachkriegsgeneration anno 1956 geprägt. Sein taubes Pendeln zwischen Sehnsucht nach den toten Kameraden, dem Schmerz des Alleinseins, der fehlenden Zukunftsperspektive, Selbsthass, Unverständnis der Zivilbevölkerung und scheinheilige Diplomatie der Obrigkeit entwickelt als rapider Einschnitt nach all dem Lärm ein viel persönlicheres, jetzt auch am Ehesten anklagendes und den Sinn nachfragendes Erleben. Gerade wenn Skepsis oder die Beantwortung von Warum ?, Wofür ? und Wer hat Schuld ? dann noch wie zum Hohn mit einer fehldeutend süßlichen chinese propaganda poster pages Fotografie gemäß nostalgischer Mao-Bildchen überklebt wird.

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