Schwedenrecke Dolph Lundgren ist der Star dieses Endzeitspektakels von Regisseur Sheldon Lettich („Double Impact“), dass sich als unterhaltsamer B-Actioner erweist. Der Film gehört für mich zu dem Besten, was Herr Lundgren im neuen Jahrtausend gedreht hat.
Handlungsort ist Kalifornien. Ein schweres Erdbeben trennt den Staat vom Festland ab und macht aus Kalifornien eine Insel. Ein paar Überlebende versuchen, das beste aus der Situation zu machen, wobei ihnen Aufständige eines Knasts das Leben erschweren.
Die Story ist nicht wirklich spannend, zieht aber einen recht konstanten roten Faden durch die vollen 90 Minuten. Der Film wurde sehr aufwendig produziert, das Budget ist mit rund acht Millionen Dollar recht hoch. Nach einem wirklich vielversprechenden Start verliert sich der Film im Mittelteil leider in viele Laberattacken und dämlichen Patriotismus, das Finale entschädigt dann aber für vieles. Die Szene im Knast ist die Beste im Film, hier lässt Lundgren die Muskeln spielen und erledigt die bösen Buben mit gewohnter Souveränität, ohne seine Fans zu enttäuschen.
Die Action ist zwar rar, aber durchaus sehenswert. Es gibt drei tolle Explosionen und auch bei den wenigen Kloppereien macht unser aller Liebling Dolph einen souveränen Eindruck. Die Action ist gut gefilmt, die Locations (gedreht in Israel) passen gut zur Atmosphäre. Zu loben ist auch die Kameraführung, die die aussichtslose Lage gut schildert und der Action ihren Reiz gibt.
Kommen wir zu den Darstellern. „The Last Warrior“ ist der erste Film, indem ich Dolph seine Rolle abkaufe. Er kommt als emotionaler Marine recht glaubwürdig herüber, sein Charakter als gebrochener Ex-Offizier hat mehr Tiefgang als erwartet. Die restliche recht unbekannte Besetzung ist in Ordnung, wobei die männlichen Protagonisten gerne ihre Muskeln und die Damen gerne ihre Kurven hervorheben. Wem's gefällt.
Der Film hat auch einige emotionale Momente und mehr Tiefgang, als man von einem Lundgren-Verhikel erwarten dürfte. Schön ist die Szene, in der er einem Bus voller Kinder hilft, einen platten Reifen zu wechseln. Hier zeigt Dolph mal seine andere Seite, was gerade für Fans interessant sein sollte. Dämlich ist jedoch die Szene am Ende, in der sich eine schwarze Frau auf das Dach des Gefängnisses stellt und nach Regen schreit, der dann auch prompt vom Himmel fällt. Ebenso nervt das ständige Einblenden der US-Flagge, dass sollten wir Deutschen mal machen ...
Fazit:
Aufwendig produzierte B-Action mit einem guten Dolph Lundgren. Die Story ist nicht doll, die gute Action reißt's aber raus. Der Film ist auch aufgrund der unerwarteten Emotionen recht ansehnlich und ein Höhepunkt in der Filmographie von Herrn Lundgren. Gehört nicht in jede Sammlung, ist aber auf jeden Fall einen Blick wert.
Und zum Schluss aller meiner Dolph-Reviews kommt der Satz auf den alle warten: Im Vergleich mit „Agent Red“ hätte „The Last Warrior“ einen Oscar verdient !!!