ACHTUNG SPOILER!
Löcher in der Wirbelsäule, Tiergedärme und jede Menge Blut. David Cronenberg schockt die Zuschauer mal wieder mit einer gehörigen Porion Ekelhorror.
Die Spieledesignerin Allegra Gellar stellt ihr neues Spiel "eXistenZ" einer Gruppe von Spielebegeisterten vor. Während der Vorstellung wird sie jedoch von einem Zuschauer angeschossen und flüchtet daraufhin mit einem Aufseher, Ted Pikel. Da ihr Pod unter Umständen beschädigt wurde, spielt sie eXistenZ mit Pikel. Doch schnell wissen sie nicht mehr, ob sie noch im Spiel sind oder das die Realität ist.
In "eXistenZ" sitzt man nicht mehr vor seiner PlayStation und steuert Polygonfiguren über den Bildschirm. Nein, man befindet sich selbst im Spiel. Mit einem Bioport (Loch in der Wirbelsäule) und einem Pod (eine Art organische PlayStation), welches mit einer Art Nabelschnur in den Bioport gesteckt wird, kann das Vergnügen auch schon losgehen. Plötzlich befindet man sich in einer unbekannten Umgebung und muss erstmal rausfinden, worum es in dem Spiel eigentlich geht. Mit bestimmten Vorgehensweisen und Dialogen wird die Handlung vorangetrieben, ob man will oder nicht, man kann sich bei bestimmten Sachen nicht "wehren" und wird quasi vom Spiel gesteuert. Ziel des Spiels ist es, zu entdecken, worum es in dem Spiel geht.
Dieser Film ist sicher nicht für jeden geeignet. Tiere, die auseinander genommen werden, Unmengen an Blut und noch mehr Blut. Mir aber gefällt dieser Streifen unglaublich gut. Die Idee finde ich genial, auch wenn mich das Loch in der Wirbelsäule ein wenig abschreckt. Ob wir uns aber jemals selbst an eine andere Welt anschließen, werden wir abwarten müssen, aber wohl eher nicht. Auch die Effekte sind für einen Low-Budget-Film gut gelungen und es schockt einen immer wieder, wenn dann dem nächsten Frosch der Kopf abgeschlagen wird und Blut durch die Gegend spritzt. Gut besetzt und (fast) gänzlich ohne Musik auskommend, baut der Film eine unglaubliche Atmosphäre auf. Viele Schauplätze wirken dreckig und heruntergekommen und wie in der Zukunft kommt man sich eigentlich nicht vor. Spielt der Film überhaupt in der Zukunft? Es wird nie gesagt, dass der Film in der Zukunft spielt oder in der Gegenwart oder vielleicht sogar in der Vergangenheit. Aufgrund verschiedener Sachen (z.B. das "Zusammenwachsen" von Echse und Frosch) kann man darauf schließen, dass es sich um einen Zukunftsfilm handelt. Und je weiter der Film voranschreitet, desto undurchsichtiger wird die Handlung. Sind sie noch im Spiel, befinden sie sich in der Realität....? Das Ende setzt dem ganzen dann noch die Krone auf. Man denkt, man weiß wieder, in welcher Welt sie sind, aber dann wird nochmal alles in Frage gestellt. Hoffentlich wird dieser geniale Film nie eine Fortsetzung erhalten, da man an dem Beispiel "Cube/Cube 2" sehen kann, was passieren kann, wenn man versucht fragenaufwerfende Filme zu erklären. Und dieses Schicksal sollte "eXistenZ" nicht ereilen. Jeder soll sich seine eigenen Gedanken dazu machen, wann es ein Spiel ist und wann nicht.
Fazit:
Ein Film, der die Meinungen spaltet. Aufgrund einer recht komplexen Story, vielen ekeligen Effekten und einer Menge Blut, sollten Zartbesaitete sowieso gar nicht erst anfangen, den Film zu gucken. Ich finde ihn super genial, da mir die Idee, die Atmosphäre und einfach alles gefällt.
Blutig, brutal, brillanter Ekel-Horror-Schocker!