Franks Bewertung

starstarstarstarstar / 5

0-5 Sterne für den Film, gefolgt von dem "Härtegrad" auf einer Skala von 0-10

Diese Kritik ist Bestandteil der erstmalig in der SPLATTING IMAGE veröffentlichten Fortführung von "Die Angst sitzt neben Dir"


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Review

von Frank Trebbin

"eXistenZ" ist der Name des neuen Computerspiels, das von der Star-Designerin Allegra Geller erfunden wurde und das mittels eines direkten Zugangs an das Nervensystem des Spielers angeschlossen wird. So erfährt der Spielende eine virtuelle Reise ohnegleichen, die so realistisch ausfällt, das die Grenze zwischen Wirklichkeit und Spiel zerfließt. Während einer Spielevorführung wird ein Attentat auf Allegra verübt, so dass diese mit dem unerfahrenen Kollegen Ted flüchten muß. Als weitere "Anti-eXistenZialisten" die beiden verfolgen, beschließen Allegra und Ted, ihr Heil in der Spielwelt zu suchen, denn nur wer das Ziel von "eXistenZ" erreicht, scheint zu überleben...

Wer bereits glaubte, mit "Matrix" den ultimativen Virual-Reality-Film kurz vor dem Millennium erleben zu dürfen, der irrt gewaltig, denn David Cronenbergs "eXistenZ" unterhält für meine Bedürfnisse auf weitaus intelligentere Weise als der zugebenermaßen höchst perfekt gemachte, aber doch ziemlich laute und polterige Wachowski-Brothers-Blockbuster. Cronenberg, der schon lange keine reinen Horrorfilme mehr macht, sondern an seinem eigenen Subgenre voller verstörender Thriller bastelt, greift in "eXistenZ" die motivischen Reise-ins-Gehirn-Fäden aus "Die totale Erinnerung" und "Strange Days" auf und vermengt sie mit seiner eigenen Welt aus "long live the new flesh"-Fantasien à la "Videodrome". So darf man dann einem höchst schrägen Cyber-Thriller beiwohnen, der irrationaler ist als so mancher ernstgemeinte Horrorstreifen und der blutiger ausgefallen ist als man bei solch einem Thema annehmen könnte. Abgründig wird Cronenbergs Schrecken allerdings auch durch den Umstand, dass er in "eXistenZ" sein Lieblingsthema, das der Mutation bzw. Maschinenwerdung des Menschen, recht kompromißlos zu höchster Wahrscheinlichkeit führt. Auf DVD 16:9. Mit Jennifer Jason Leigh, Jude Law, Willem Dafoe, Christopher Eccleston u.a.

© Selbstverlag Frank Trebbin

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