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Ist das nun endlich der Film, wie ihn sich der alte Lustmolch Woody Allan immer gewünscht hat? Sex querbeet, zwei, nein, drei hübsche Frauen, eine romantische Stadt voller Künstler, im Kontrast zu den arroganten Reichen mit ihren Yachten und Problemen bei der Inneneinrichtung, Suchende zwischen Liebe und Lebenslust, Streit und Sehnsucht?

Es ist schön, die beiden Oscar-Gewinner Javier Bardem (No Country for Old Men) und Penelope Cruz (Bandidas) in - wie ich glaube - ihren Paraderollen zu sehen. Im Gegensatz zu den staksigen Amerikanerinnen möchte man beide sofort ins Herz schließen. Trotzdem, Rebecca Hall (The Prestige) setzt klare Akzente gegen die Johansson. Woody Allens bisherige "Muse" Scarlett Johansson (auch gut in A Love Song for Bobby Long, Girl with a Pearl Earring, Ghost World) ist in diesem Film irgendwie erwachsen geworden. Sie ist zwar noch die hübscheste, aber nicht mehr die heißeste Braut im ganzen Film.

Hat der alte Schöngeist es endlich gefunden, die Erklärung, was wichtig ist im Leben. Hat er endlich gelernt, wie man eine Story erzählt. Nicht nur unterhält, nicht nur witzig ist, sondern eine komplexe Story mal auf den Punkt bringt! Die Gegensätze zurecht rückt in der großen Manege, rechts die Reichen, links die Künstler, hier die prüden Amerikaner, da die heißblütigen Europäer. Es gibt keine Entscheidung, nein, es bleibt eine Suche. Der Zuschauer darf sich positionieren, drüber, drunter, in der Mitte oder außen vor. Mit seinen 74 Jahren, seinen 3 Oscars, 21 Nominierungen, und seinen über 60 Filmen im Rücken, präsentiert ein Virtuose den Höhepunkt seines Spätwerks. So in etwa.

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