Mit „The Big Hit“ präsentiert sich ein komödiantischer Beitrag zur John Woo Welle Ende der 90er Jahre.
Profikiller Melvin Smiley (Mark Wahlberg) ist ein herzensguter Mensch, der darunter leidet, wenn ihn irgendjemand nicht mag. Trotzdem hat er keine Probleme seine Mordaufträge zu erledigen, wie bereits eine der ersten Szenen des Films zeigt: Mit seinen Kollegen Cisco (Lou Diamond Phillips), Vince (Antonio Sabato Jr.) und Crunch (Bokeem Woodbine) überfällt er ein Hotel, in dem sich Menschenhändler versteckt halten. Die Action ist recht komisch verpackt (die anderen lassen Melvin alleine reinstürmen und nutzen die gewonnene Zeit sich in Machopose zu werfen) und bewusst übertrieben (die Menschenhändler schüchtern natürlich drei kreischende Blondinen ein), aber vor allem spektakulär. Melvin springt furios ballernd durch die Gegend und bietet einen atemberaubenden Mix aus Shoot-Out und Stunts. Da es sich um eine durchgedrehte Komödie handelt, verzeiht man dass die Action sehr unrealistisch daherkommt.
Privat hat Melvin eine Geliebte (Lela Rochon) und eine Verlobte (Christina Appelgate), die ihn ausnutzen und ihn nicht wirklich lieben. Jetzt heißt es für den Actionfan: Einen Gang zurückschalten. Denn nach dem spektakulären Anfang wird der Film fast vollkommen zur Komödie, bevor es beim ausgedehnten Showdown wieder richtig rund geht.
Melvins Freunde, die ihn zwar mögen, aber auch ausnutzen, reiten den armen Kerl noch tiefer rein. Nachdem sie ihn die ganze Arbeit haben machen lassen und ihm noch die Kopfprämie abgelockt haben, überreden sie ihn zu einem Wochenendjob. Doch die mit dem „Job“ gemeinte Entführung findet ohne Genehmigung des Bosses statt und zu allem Überfluss stellt sich die Entführte als Keiko Nishi (China Chow), Patenkind des Bosses, heraus. Bald muss sich der arme Melvin mit der bei ihm gebunkerten Keiko, seinen Verfolgern und dem Besuch potentieller Schwiegereltern herumschlagen.
Das Grundrezept von „The Big Hit“ ist so einfach wie gut: Es handelt sich im Grunde um eine jener Komödien, in denen dem Helden lauter Schicksalsschläge gleichzeitig passieren und ihm die Sache über den Kopf wächst. Nur dieses Mal ist der Held Profikiller.
Der Plot ist ganz nett, wenn auch nicht übermäßig spannend. Die Geschichte bietet ein paar gute Wendungen und vertuscht auch gelegentliche Logiklücken recht gut. Dabei bleibt „The Big Hit“ immer eine überdrehte Komödie, so dass das grelle Styling und der Mangel an Realismus nicht negativ ins Gewicht fallen. Ansonsten kann man nicht viel zu dem Drehbuch sagen; es ist halt ganz gut, auch wenn es keinen Blumentopf für besonders herausragende Qualitäten gewinnt.
Die Komik ist abgedreht und witzig. Dabei ist „The Big Hit“ immer herrlich grotesk: Das Entführungsopfer ist vorlaut, die Profikiller an sich sind nicht sonderlich intelligent, eine Figur spukt als eine Parodie auf alle (Möchtegern-)Rapper durch die Szenen etc. Man darf bei den Gags keine intellektuellen Höchstleistungen erwarten, aber wenn man auch mal über etwas groben oder übertriebenen Humor lachen kann, wird man bei „The Big Hit“ seinen Spaß haben. Zudem gibt es ein paar kleine Anspielungen auf andere Filme, die allerdings nur einen winzigen Bruchteil des Films ausmachen und an sich nicht ins Gewicht fallen.
Die Action ist übertrieben, aber extrem spektakulär. Sie tritt zwar fast nur an Anfang und Ende auf, aber bietet Shoot-Outs, Martial Arts, Stunts und Verfolgungsjagden bis zum Abwinken. Alle diese Elemente sind sehr akrobatisch und mit viel Aufwand in Szene gesetzt worden. So kann die Action rundum begeistern.
Von den Schauspielern sollte man nicht so viel erwarten. Es bieten sich für den Vielseher ein paar bekannte Gesichter, die allesamt recht routiniert spielen. Für mich ein besonderes Highlight ist Bokeem Woodbine („The Rock“) als Pornofan unter den Killern.
„The Big Hit“ ist eine abgedrehte Actionkomödie, die anspruchslos, aber sehr unterhaltsam ist und mit netten Gags und furioser Action überzeugt.