Review

Alles ist möglich unter dem Einfluß einer grünen Maske – 14.03.2008

Stanley Ipkiss ist ein ziemlicher Loser. Er arbeitet bei einer Bank, läßt sich schikanieren und herumkommandieren, hat nicht einmal gegenüber seiner Vermieterin oder der Autowerkstatt Rückgrat und Mumm genug, seine Position durchzusetzen und somit insgesamt im Leben keine große Freude. Auch mit den Frauen klappt das nicht so, wie es sollte, aber mit all dem Ungemach ist Schluß, als Ipkiss eines Abends eine geheimnisvolle grüne Maske findet, die ihrem Träger comicartige Kräfte verleiht, zwar nur des Nachts, aber immerhin…Ipkiss nun hat zunächst Spaß an seinem neuen Leben, welches sich aber schnell als nicht nur segensreich herausstellt, denn er gerät zwischen die Fronten eines kleinen Gangsterkrieges. Am Ende des Tages aber ist alles so, wie es in Amerika zu sein hat – der Mann hat sich gewandelt, er hat die schöne Frau bekommen und die Bösen das, was sie verdienen.

Der Film ist ganz einfach nur gemacht für Herrn Carrey, dessen Grimassenkunst und Körperkomik durch die trickreichen Effekte der Maske potenziert werden. Wir sehen auch Cameron Diaz, dereinst noch ein wenig draller als in der heutigen heruntergehungerten Zeit, damals aber eine wahre Freude für die Augen, in ihrem Debutfilm. Sie ist wirklich hübsch anzusehen, eine Augenweide und jeden Cent Gage wert. Doch mit dem Film insgesamt werde ich nicht warm, denn er wirkt ein bißchen so, als habe man einen Comic auf die Leinwand gebracht, ohne dabei nur Realfilm erzeugen zu wollen – und diese Mischung ist ganz subjektiv gesehen meine Sache nicht. Technisch darf man nicht meckern, da ist alles im grünen Bereich, aber irgendwie zündet der Film trotz relativ hoher Gagdichte nicht ganz.

Möglicherweise liegt das auch daran, daß man sich nicht entscheiden konnte, den ernsten Anteil, also den des Gangsterfilms, zu erhöhen, wenngleich es nicht unbrutal zugeht – doch die Zielgruppe ist ganz klar ein jüngeres Publikum, welches sich an den Grimassenkünsten des Herrn Carrey sicherlich erfreuen kann. Auf der Habenseite stehen ganz klar die technischen Effekte, die ohne jeden Zweifel erstklassig gemacht sind, sich aber mit der Zeit in ihrer Wirkung erschöpfen. Und gerade gegen Ende des Films wirkt es so, als habe man einfach irgendwie fertig werden müssen, der Abschluß wirkt bemüht und nicht immer logisch. Ich hatte den Film besser in Erinnerung, als er nun nach kritischer Sichtung erscheint, doch sehenswert ist er zumindest ein Mal immer – noch 6/10.

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