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Manhunt Backwoods Massacre; Rovdyr

Nichts Neues an der Front des Hinterwald Horrors außer das dieser Beitrag aus Norwegen stammt. Gedreht wurde der Film zwar im Jahre 2008, das Set bzw. das Aussehen der Protagonisten ist aber erste Klasse auf die 70er getrimmt, sehr schön ist auch der alte orangefarbene VW Bus mit dem die vier jungen Leute Camilla, Roger, Jørgen und Jenta ihre Fahrt durch die tiefen Wälder Norwegens zu einem entlegenen Trekkingpfad unternehmen. Die Stimmung im Auto ist ziemlich gereizt, da Roger, der Freund von Camilla ein wirklich unsympathischer, Miesgelaunter Großkotz ist. Das Geschwisterpaar Jørgen und Jenta versuchen die von Roger ständig niedergemachte Camilla noch aufzubauen und sie im Kontra geben zu unterstützen, jedoch bringt das keinen Erfolg sondern steigert die geladene Stimmung noch zusätzlich. Als die vier an einem Rasthof eine Pause einlegen machen sie Bekanntschaft mit den wenig freundlichen Einheimischen und lernen die völlig verstörte Renate kennen, die sie dann bittet sie ein Stück im Wagen mitzunehmen. Nach anfänglichem Zögern steigt Renate mit ins Auto, doch nach kurzer Zeit müssen sie wieder anhalten da Renate sich übergeben muss. Plötzlich tauchen einige Männer auf, mit zwei von ihnen hat sich Roger auch im Rasthaus angelegt, und erschießen Renate…

Was dann folgt ist Horror pur und ohne wenn und aber. Vergessen Sie alle Fragen nach dem warum, dem woher, dem geht das und dem Sinn. Es folgen knappe 50 Minuten Menschenjagd, es wird gerannt, sich versteckt, geweint, geschrieen, gefoltert, getötet und das einzige Ziel ist Überleben. In dieser Extremsituation zeigen sich dann natürlich auch die wahren Seiten der menschlichen Psyche, das wahre Gesicht, die einen wachsen über sich hinaus, die anderen hatten nur eine Fassade und sind innerlich jämmerliche Feiglinge. Ok, das wird jetzt im Film nicht großartig ausgebaut, aber ist doch vorhanden und zeigt sich an dem Pärchen Jørgen und Jenta. Aber der Hauptaugenmerk liegt bei diesem Film dann doch ganz klar im unvermittelt eintretendem Horror, der ohne Grund plötzlich da ist und man nicht mal Zeit hat kurz nachzudenken, sondern der Instinkt einem befiehlt am Leben zu bleiben, zu überleben. Die Hinterwäldler sind Gestalten, die außer dem Aussehen nicht menschliches mehr haben, sie sind im Film degradiert zu reinen Tötungsmaschinen, sie sprechen im gesamten Film nur ein paar Wörter und man hört sie bei der Jagd immer nur einen merkwürdigen Pfeifton, der an eine Hundepfeife erinnert, von sich geben.

Brutale Szenen und Splattereffekte sind einige vorhanden, auch in der um knapp 4 Minuten gekürzten deutschen 72:19 Min Fassung des Films Manhunt Backwoods Massacre. In der offiziellen ungekürzten Fassung, die ca. 76 Minuten hat, sieht man dann vornehmlich exaktere und detailliertere Tötungssequenzen mit dem Messer, dem Pfeil und der Spitzhacke, eine Ausweidungsszene und eine etwas sexuell angehauchte Szene mit einem Gewehr. Die Originalfassung hat in Norwegen sogar eine Gesamtlaufzeit von 78 Minuten, wurde dort aber auch auf knapp 76 Minuten gekürzt und der Film bekam in Norwegen als zweiter Film seit 20 Jahren überhaupt die 18+ Freigabe.

Letztendlich bleibt zu sagen, dass der Film ein kurzweiliger sehr brutaler aber auch spannender und auf Grund der relativ kurzen Spielzeit nie langweilig werdender Backwoodhorror Slasher ist.

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