Sie lauern wahrlich überall: Mutanten, Rednecks und Jäger, welche in den tiefsten Wäldern oder in den entlegendsten Gegenden Jagd auf junge Menschen machen. Der Backwoodhorror ist einfach nicht tot zu kriegen. Nachdem sich kürzlich erst die Franzosen mehr oder weniger Erfolgreich mit „Frontier(s)“ mit dem Thema beschäftigt haben, zieht Norwegen jetzt mit „Rovdyr“ nach.
Story: Eine Gruppe junger Menschen tingelt 1974 mit ihrem VW Bus durch die Wälder Norwegens. Urplötzlich wegen die Twens von ein paar Jägern entführt und in dem Wald ausgesetzt. Der Grund dafür ist einfach: Menschenjagd. Von nun an müssen die jungen Leute stetig mit den Jägern im Nacken um ihr Leben kämpfen.
„Manhunt Backwoods Massacre“, so der deutsche Titel des Films, bietet wirklich nichts Neues und bewegt sich auf den bereits ausgelatschten Pfaden des Backwood- und Terrorkinos. Der Streifen bedient sich an den üblichen Klischees und Schockeffekten, schafft es aber diese im Gegensatz zu anderen Genrekollegen nicht ansprechend und spannend in Szene zu setzen. Das Setting von „Rovdyr“ ist durchaus stimmungsvoll und auch die Wälder Skandinaviens sind eine ideale Location für einen solchen Horrorfilm, aber der Funke will zu keiner Zeit überspringen. Positiv ist aber, dass der Film durch eben jenes Setting und auch durch die Inszenierung wie ein Film aus den 70er wirkt. Was jedenfalls ein Pluspunkt in Sachen Atmosphäre darstellt.
Selbst die Gewaltszenen hauen einen nicht vom Hocker. Hoch sind die Erwartungen, wurde der Film doch als zweiter Film seit 20 Jahren in seinem Heimatland mit einer 18+ Freigabe versehen. „Rovdyr“ ist zwar nicht unbedingt zahm, aber übermäßige Splatterexzesse sollte man nicht erwarten. Es wird erschossen, geschlitzt oder ausgeweidet, aber ohne explizit ins Detail zu gehen. Auch wenn die Kamera gerne mal in Nahaufnahme auf die Wunden hält. Stattdessen gibt es ein bisschen Psychoterror und die Menschenjagdthematik hat ihr übriges getan, damit die FSK dem Film in seiner ungeschnittenen Fassung abwatschte.
Viel schreiben kann ich persönlich nicht zu dem Film. „Rovdyr“ ist ein mäßiger Eintrag in die Filmographie des Backwoodhorrors und ist nicht mehr als ein kurzer Snack für zwischendurch für den geneigten Genrefan. Nichts Besonderes, aber mit genügend Potential, aus dem man hätte einen guten Film machen können.