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Immobilien haben Drogen als lukrativste Handelsware abgelöst, und die umtriebigsten Unternehmer der Branche sind Banditen. Wer auf diesem heißen Pflaster kaltblütig mitmischen will – egal ob ein kleiner Gauner wie OneTwo oder ein undurchsichtiger russischer Milliardär wie Uri Obomavich. An einem Mann kommen sie alle nicht vorbei – Lenny Cole. Lenny ist ein Gangster alter Schule und weiß, wen man schmieren muss: Er hat alle großen Tiere fest im Griff – Bürokraten, Broker und Bandenchefs. Wenn er zum Hörer greift, lösen sich Behördenprobleme in Luft auf. Doch Lennys rechte Hand Archy erinnert ihn immer wieder daran, dass London zur Drehscheibe sich wandelnder Zeiten wird: Mächtige Mafiosi aus dem Osten, hungrige Straßenganoven und alle, die sich auf den Ebenen dazwischen tummeln, wollen die Business-Regeln der Unterwelt zu ihren Gunsten ändern.

RocknRolla erinnert beim ansehen doch frappierend an Bube, Dame, König, GrAs ohne allerdings dessen Klasse und Witz zu erreichen. Wieder geht es um ein paar Jungs im Gangstermilieu, die mit dem Gesetzt zwar Tischtennis spielen, aber im Grunde gute Jungs sind, denen der Zuschauer die Daumen drücken soll. Allerdings haben sie ein Problem, sie schulden dem brutalem Immobilienmogul Lenny 2 Millionen und haben sich so eine Pole Position auf der Reaper Liste des vorzeitigen Ablebens gesichert.
Ab hier setzt dann wieder Guy Ritchies gewohnt ungewohnte Erzählweise ein und ein Verwirrspiel bei dem mal wieder so ziemlich jeder jeden übers Ohr haut und sich am Ende die vielen Fäden und Gruppierungen zusammenfügen. Allerdings wirken die vielen Subplots nicht wie eine kompakte Einheit, sondern eher wie Episoden bei denen man mal hier und mal dort vorbeischaut.
Um die Kohle aufzutreiben überfallen sie den Russen Uri und erleichtern diesen um genau jene 7 Millionen, mit denen dieser wiederum einen Grundstücksdeal mit Lenny bezahlen wollte. Vorher lieh Uri aber noch Lenny sein Glücksgemälde, welches aber von Lenny´sungeliebten Stiefsohn geklaut wurde und später bei Onetwo und seiner Gang landete. Alles ist irgendwie leicht verkettet miteinander, aber das reichte Guy Ritchie noch lange nicht.
So muß nebenher noch ein Informant aus den genannten Unterweltkreisen enttarnt werden, der schöne Bobby outet sich als Schwuler und Onetwo fängt auch noch eine Affäre mit Uris Buchhalterin an. Irgendwie wäre weniger an Story hier mehr gewesen.
Ansonsten werden aber coole Dialoge geboten, einige inspirierte Kamerashots gibt es, den Score fand ich allerdings ziemlich langweilig. Der Film ist dabei nicht schlecht, aber er bietet halt nicht wirklich was besonderes. Zwar gibt es einige spaßige Szenen wie das Ohrfeigentraining, wenn Onetwo beim Überfall sich erst von den Überfallenen zeigen lassen muß wie der Rückwärtsgang eingelegt wird oder die zwe lustigen Russenschläger beim Wundenvergleich, aber es ist weder eine Komödie noch ein besonders harter Gangsterfilm. Auch der Showdown ist ziemlich unspektakulär ausgefallen. Wie gesagt, kein schlechter Film, aber nicht mehr als guter Durchschnitt.
6/10

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