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Kennen Sie das? Man geht durch die Strassen und die Menschen wirken an diesem Tag irgendwie anders. Jeder scheint sein Ziel zu kennen und doch kommt einem die Szenerie befremdlich vor, ohne dass man erklären könnte warum. Selbst Personen aus dem eigenen Umfeld wirken an diesem Tag kühl und distanziert.
So muss sich Gina, die Radiologin aus "The Broken" fühlen, nachdem sie sich selbst auf der Strasse in einem Auto vorbeifahren sieht und danach ihre Welt bzw. ihre Realität nicht mehr dieselbe ist. "The Broken", der mit dem Bodysnatcher Thema spielt und Kaufman's Version und "They Live" von Carpenter als deutlichste Vorbilder andeutet, lässt den Zuschauer bis zum Schluss im Unklaren darüber, was wirklich passiert ist und welche Rolle die Hauptdarstellerin, bzw. ihre Doppelgängerin spielt. Der Film erzeugt durch den perfekten Einsatz von Kamera und Ton eine beängstigende Atmosphäre, der man sich kaum entziehen kann. Und wenn die Hauptdarstellerin am Ende erkennt, wer sie ist und sich mit dem gewonnenen Wissen zufrieden in ihrem Auto zurücklehnt und davon fährt, ist man sich nicht mehr sicher, auf welcher Seite des Spiegels man eigentlich selbst lebt.
Auch wenn der Film viele Fragen offen lässt (werden alle Menschen durch gefühlskalte Imitate/Negative ihrer selbst ersetzt oder nur Bestimmte? Was ist der Zweck des Austauschs und wer profitiert davon?) bietet er dennoch allerfeinstes Genrekino, welches sich wohltuend vom Horror-Slasher-Einheitsbrei abhebt, wo in letzter Zeit nur noch mehr als einfache Lösungen geboten werden.

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