Ginas Leben läuft in ebenen Bahnen ab: ihre Familie ist wohlhabend, die Beziehung zu ihrem Freund verläuft harmonisch und der Job als Radiologin war schon immer ihr Traumberuf. Eines Tages aber ereignet sich etwas sehr merkwürdiges. In einem vorbei fahrenden Auto erblickt Gina eine Frau, die ihr bis aufs Haar gleicht. Wie magisch angezogen folgt sie der Unbekannten mehrere Strassen bis in die Wohnung ihrer Doppelgängerin. Der Gedanke erhascht sie, zu weit gegangen zu sein, so dass sie unbemerkt bleibend abziehen kann. Durch das starke Beklommenheitsgefühl abgelenkt rast Gina beim Wegfahren in ein entgegenkommendes Auto und kommt dann erst wieder in der Notaufnahme zu sich.
Nach der Genesung häufen sich die mysteriösen Geschehnisse: Freunde verhalten sich fremd, Bekannte sind nicht mehr die, die sie früher waren, Kälte und Emotionslosigkeit treten an Stelle von vertrauten Gesten, und immer häufiger zerbrechen Spiegel wie von Geisterhand…
Lange ausgeholt, ich weiß, doch das musste jetzt einfach sein, sag ich mal. Mit seinen britisch-französischen Wurzeln bringt „The Broken“ beste Voraussetzungen für einen stimmigen Gruselfilm mit. Knapp und ohne zu viel verraten zu wollen: es geht um Spiegel, Spiegelbilder, Reflektionen mit Eigenleben, Abbilder, die sich ihren Weg nach Draußen bahnen. Mehr mag an dieser Stelle fast nicht verraten werden.
Wer jetzt denkt, „The Broken“ sei irgend so ein dahergelaufener „Mirrors“-Abklatsch, der irrt gewaltig. Reflektierende Badezimmerrequisiten stehen zwar auch hier im Mittelpunkt, in Punkto unheimlicher Atmosphäre lässt der Europäer seinen amerikanischen Streitgenossen aber ganz locker links liegen. Im Klartext: Die Gänsehaut packt einen hier so richtig bei den Eiern!
Bishin zu auflösenden Finale tappt man als Zuschauer gänzlich im Dunkeln, was denn hier eigentlich gespielt wird, wobei viel Spielraum zum fröhlichen Rätselraten und Hineininterpretieren gewärt wird. Spannungslücken entstehen dabei selten bis gar nicht.
Ansonsten ist der Streifen auch wirklich Zucker fürs Auge. Die Szenen sind gekonnt arrangiert und ausstaffiert, und mit Lena Headey (Hauptdarstellerin der „Sarah Connor Chronicles“) und Richard Jenkins ist der Streifen sogar starbesetzt.
Gänsehaut: (+)(+)(+)(+)(-)
Spannung: (+)(+)(+)(+)(+)
Schocker: (+)(+)(-)(-)(-)
Fazit:
„Mirrors“ goes „Body Snatchers“ – So unheimlich wie nachts alleine am Dachboden.