Review

Vom Leben an der High School…11.10.2008

Man ist ja als Freund des Kampfsportfilms derzeit schon mit wenig zufrieden, denn eigentlich werden Filme mit dem Hintergrund der Martial Arts nicht mehr gedreht. Man muß also diesen Film hier gut finden, aber er macht es dem geneigten Genrefan nicht leicht, fehlt doch vor allem eines: die Action. Und wenn bei einem Actionfilm der Anteil an Prügeleien gerade mal über knappe zehn Minuten geht, dann auch noch blutarm und ohne brechende Knochen, dann kann man an sich nicht mehr von einem Kampfsportfilm sprechen. Doch zum Glück ist die Inszenierung recht professionell, die Darsteller bis auf einen noch neue Leinwandfratzen, und so darf man sich getrost ein klein wenig amüsieren – und auch eine Träne zerdrücken, denn mit seligen „Bloodsport“ – Zeiten hat das hier wenig zu tun.

Jake ist neu an der Schule und wird sogleich bei einer Party vom Anführer Ryan übel verhauen. Schuld daran: ein Mädel, wie immer. Doch Jake will diese Demütigung nicht einfach so hinnehmen und geht trainieren, im Mixed Martial Arts Studie von einem schwarzen Meister. Dessen einzige Bedingung: keine Kämpfe außerhalb des Studios. Doch Jake ist ein Heißsporn, prügelt sich, wird ausgeschlossen, zeigt Reue, trainiert wie besessen, gewinnt das Mädel, nimmt an einem Kampfsportturnier teil, schafft es bis ins Halbfinale, gibt auf, prügelt sich mit Ryan auf der Straße, und dann sehen wir, daß all das fiese Training, das wir seit ehedem im Genre kennen, wieder einmal für was gut ist. Zudem dürfen wir noch der Lebensgeschichte des Sensei lauschen…

Nun ja, das hier ist eher Beverly Hills 902010 als van Damme. An sich geht es eher um die Probleme eines Jünglings, der sich schuldig am Unfalltod seines Vaters fühlt, angereichert mit dem schweren Schicksal der alleinerziehenden Mutter und dem lockenden weiblichen Geschlecht. Sind reichlich hübsche Damen zu finden an der High School, wenn ich da an meinen Abiturjahrgang denke, kein Vergleich. Und über all dem Teeniedrama gerät der Kampfsportanteil zu sehr in Vergessenheit. Eigentlich sind es nur drei kleinere Keilereien, dazwischen viel Leerlauf und Training, sodaß man als Genrefreund wirklich ein wenig traurig ist. Vielleicht soll es aber auch einfach so sein, die Zeiten schreiten voran, und man darf sich schon bald Nostalgiker nennen. Ist halt einfach alles nicht mehr so, wie es mal war…aber immerhin ein ganz netter Versuch – 6/10.

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