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Im Lauf einer Ermittlung, bei der es um illegale Rauschmittel geht, kommt es für den Duisburger Kripo-Kommissar Schimanski zu einem unerwarteten Wiedersehen: Zabou, Tochter seiner Ex und damit zugleich seine Lebensabschnitts-Tochter, hat sich offenbar mit den falschen Leuten eingelassen. Sie ist in einem ganz üblen Schuppen, einem Nobel-Bordell, gelandet, aus dem Schimi sie nun loseisen will. Doch dann verabreichen ihm ihre Freunde Drogen. Als er wieder zu sich kommt, muss er feststellen, dass er unter Mordverdacht steht.

Nach Zahn um Zahn stellt Zabou den zweiten Ausflug des prolligen Pottkommissars ins Kino dar (kann man hier eine Fixierung auf den Buchstaben Z attestieren?). Allerdings könnte es auch eine normale Serienfolge sein, wirklich aufwendige Szenen gibt es da nicht, wenn man mal von der Bootsverfolgung oder die Autojagd im Drogenrausch mit abschließendem Auto-Flic-Flac absieht. Dafür sieht sich aber Schimi selbst dem kompletten Polizeiapparat entgegen, denn mit seiner Dienstwaffe wurde ein Clubbesitzer erschossen und er selbst unter Drogen gesetzt, so daß sogar der getreue Thanner ihm die Handschellen anlegen muß.
Als weitere persönliche Note trifft er auch auf die Tochter einer ehemaligen Flamme, für die er so etwas wie eine Vaterfigur abgab, die ihm jetzt nicht verzeihen kann, daß er die Mutter damals verlassen hat und jetzt als so eine Art Halbweltmädchen in einem Club arbeitet und im dortigen Drogenhandel eine sehr undurchsichtige Rolle spielt. Zabou weiß dabei durchaus zu unterhalten, aber ins Kino wäre ich dafür eher nicht gegangen. Zu selten blitzt der Macho Humor auf (er fragt Dame nach dem Weg „Wo ist der Eingang“ „Hinterum“ „solls gleich sein?“), so richtige Krimi- bzw. Polizeiarbeit findet auch kaum statt, da Schimi hier ja mehr oder weniger als Solist in der Gangsterposition unterwegs ist.
Persönlich fand ich Zahn um Zahn da doch etwas besser. Da Götz George ja leider letztes Jahr verstarb wird es diesbezüglich ja auch keinen Nachschub mehr geben. Zumindest bleibt man hier dem Pott treu, der komplette Film findet in und um Duisburg statt, und verlegt das Geschehen nicht mal eben nach Südfrankreich. Auch die Songs von Joe Cocker und Klaus Lage (der hier sogar eine kleine Rolle hat) wissen zu gefallen, aber in der Kinoauswertung eines klassischen Sonntag Abend Krimis hätte ich mehr erwartet.
6/10

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