Drei Kerle – ein verarmter Türsteher, ein verweichlichter Familienvater, der Dritte ein gehirnamputierter Idiot – brauchen Geld. Ihr Plan deshalb: die Stieftochter eines Nachtclubbesitzers entführen und Knete erpressen. In einem Landhaus fernab der Stadt taucht die tollpatschige Truppe samt rebellischem Mündel, das sich so was von überhaupt nicht mit ihrer Entführung abfinden will, unter. Doch die Probleme reißen nicht ab: Zuerst fällt das Handy in den Tümpel, dann schleichen bereits die asiatischen Auftragskiller des Clubbesitzers um die Hütte, und zu guter Letzt entpuppt sich die Tasche voller Lösegeld als Jumbopackung Papiertaschentücher.
Ein letzter Drohanruf Richtung Erpressungsopfer muss getätigt werden, doch das nächste funktionierende Telefon ist fern. Als sich einer der Entführer auf den Weg macht und auf ein paar zotige Dorfbewohner trifft, bekommt er den Rat untergeschoben, sich lieber schnellstens zu verdünnisieren, da sich in jener ländlichen Gegend immer wieder mysteriöse Morde ereignen und Auswärtige verschwinden…
THE COTTAGE – beginnt als mittelspaßige Gaunerkomödie, bei der man sich fragt, was zur Hölle das „kJ“-Siegel auf der Hülle zu suchen hat, geht dann im letzten Drittel aber glücklicherweise in zünftigen Hinterwäldler-Horrorsplatter über – krasse Wendung!
Und in der Tat sieht man die ersten 45 Minuten wirklich gar nicht kommen, dass der Streifen mit blitzenden Macheten, entstellten Wahnsinnigen, rollenden Köpfen und abgehackten Zehen enden soll. Die ersten 45 Minuten sind nämlich genau genommen eher nicht so der Bringer: ein paar nette Dialoge, zwei-drei Mal geschmunzelt, viel nerviges Weicheier-Rumgezicke… sonst tut sich da eigentlich nicht sonderlich viel.
Aber unterm Strich haben wir es hierbei, dem „From Dusk Till Dawn“-Schema sei Dank, mit einem ziemlich erträglichen, ja sogar sehenswerten Stück Zellulose zu tun, frei nach dem Motto „All’s Well that Ends Well!“.
Als Schmankerl für Kenner tritt dann gar noch „Pinhead“ Doug Bradley, versteckt in einer kleinen Nebenrolle, auf. Und als Schmankerl für alle männlichen Glotzer ist die Geisel (Jennifer Ellison) mit extradrallen sekundären Geschlechtsmerkmalen ausgestattet – Was will man mehr?
„Siehst du dieses Hackmesser? (…) Wenn ich zurückkomme, spielen wir ein wunderbares Spiel. Das wird Spaß machen.“
Anfängliche Enttäuschung:
(+)(+)(+)(-)(-)
Schlussendliche Zufriedenheit:
(+)(+)(+)(+)(-)
„Murphy’s Law“-Faktor:
(+)(+)(+)(-)(-)
Splatter:
(+)(+)(+)(-)(-)
Fazit:
Mittelpächtiger „In China Essen Sie Hunde“-Verschnitt meets „Texas Chainsaw Massacre“ – Nicht sonderlich innovativ und anfangs ist auch ganz schön durchhalten angesagt, doch zum Schluss dürfte jeder Freund von bösen Traumata, dem bereits nicht allzu ernst gemeinte Genrebeiträge wie „Hatchet“ oder „Dead & Breakfast“ zugesagt haben, auf seine Kosten kommen.
Kein zweiter „Shaun“, lohnt aber trotzdem!