Um die Team-Fähigkeit seiner Mitarbeiter zu trainieren, veranstaltet der Videospiele-Produzent Johnny Dash zusammen mit der Führungs-Riege seiner Firma ein Paintball-Wochenende in dem in den schönen Wäldern Kaliforniens gelegenen "Jasper Park". Bei ihren Baller-Spielen geraten die Großstädter dummerweise in ein abgeschiedenes Gebiet, in dem eine Sekte von religiösen Fanatikern unter der Führung der irren Mutter Ruth ihre Zelte aufgeschlagen hat. In der Annahme, dass es sich bei den ungebetenen Eindringlingen wohl um FBI-Agenten handeln muss, die den illegalen Drogen-Geschäften der Hinterwäldler auf die Schliche gekommen sind, bringt Park-Ranger und Sekten-Mitglied Ricks die Paintballer flugs in seine Gewalt. Während der Programmierer Adam und die anderen Männer der Gruppe nun brutalen Verhören ausgesetzt sind, sollen die hübschen Mitarbeiterinnen Lee und Maggie als Gebärmaschinen herhalten und von Ruths entstelltem Sohn Josiah geschwängert werden... So unoriginell der Originaltitel, so unoriginell auch der Inhalt: Marty Weiss' "Backwoods"-Spektakel gestaltet sich also ganz wie erwartet als satter Griff in jene Versatzstücke-Kiste des Genres, aus der sich schon unzählige andere Filmemacher seit den 70er-Jahren reichlich bedient haben, um ihr Publikum mal mehr, mal weniger gut zu unterhalten. So ist das Ganze dann auch leicht zu bestimmen, denn die standardisierten Formeln und Handlungs-Schemata ähnlicher Horror-Streifen werden hier erneut lauwarm aufgetischt und, wenn überhaupt, nur ganz gering variiert. Die als bekannt vorauszusetzende Plotte lässt sich während der ziemlich zähen ersten 40 Minuten zudem auch noch recht schleppend an, was auch den versierten Allesgucker zu der Annahme verleiten könnte, dass man hier wohl doch nur wieder mal seine Zeit verschwendet. Dass "Jasper Park - Ausflug in den Tod" dennoch goutierbar geraten ist, verdankt er dann auch bloß seiner solide aufspielenden Darsteller-Riege (insbesondere Haylie Duff und ihrer Tank-Top-mäßig extrem vorteilhaft zur Schau gestellten Oberweite) sowie der mittelprächtigen technischen Machart, die jetzt zwar auf formaler Seite keine Bäume ausreißt, aber immerhin auch ein Absinken unter ein gewisses Niveau verhindert. Pünktlich mit dem zur Halbzeitmarke einsetzenden, obligatorischen Body Count kriegt Weiss' Inszenierung jedoch die Kurve und die Chose entwickelt endlich den dringend benötigten Drive... und damit auch so etwas wie einen echten Unterhaltungswert. Im Gegensatz zu anderen billigen Slasher-Filmchen dieser Art werden selbst für die anfänglich als eindimensional empfundenen Figuren, die sich ganz überraschend nicht nur als flache Abziehbilder entpuppen, irgendwann doch noch wirkliche Sympathien geweckt. Als kleiner TV-Film erreicht "Jasper Park - Ausflug in den Tod" zwar nicht den produktionstechnischen Standard eines "Wrong Turn", überrascht dafür in der zweiten Hälfte aber mit ein paar genreüblichen Brutalitäten, die für seine Fernseh-Herkunft recht ungewöhnlich sind. Solche Nettigkeiten wie blutige Einschusswunden und die allseits beliebten brennenden Stuntmen werden zwar nicht über Gebühr ausgewalzt, reichen jedoch aus, um sich gegen die anämische Konkurrenz durchzusetzen. Die unterschwellig eingearbeiteten, kruden Sexismen lassen das Ganze dabei härter erscheinen, als es eigentlich ist, spielen aber deshalb nicht unbedingt in der Liga eines "Muttertag". Kleinere Stunt- und Action-Einlagen überbrücken die Zeit bis zum Abspann ergo recht passabel und sorgen auf durch und durch anspruchslose Weise für fluffiges Entertainment nach B-Movie-Manier. Lediglich das unaufwendige Hasenscharten-Make Up des bullig-debilen Ober-Heavys Josiah (der dann natürlich auch noch für den üblichen Schluss-Gag gut ist) macht nun wirklich überhaupt nichts her und geht allenfalls als kleiner Nod in Richtung von "Madman" & Co durch. Fazit: is’ okay...
6/10