Review

"Trailer Park of Terror" ist eine vierteilige, bei uns recht unbekannte Comicreihe, die bisher ausschließlich in den USA erschienen ist. Der Kanadier Steven Goldman (Broken Bridges, Bruce Springsteen: A Secret History) sammelte seine ersten Erfahrungen mit Musikvideos, von einer Suspense haltigen Inszenierung hat er allerdings nicht viel Ahnung und genau das bricht "Trailer Park of Terror" im Endeffekt das Genick.

Norma (Nichole Hiltz) lebt auf einem heruntergekommenen Campingplatz, doch als ihr Freund von einigen Bewohnern ermordet wird, läuft die Blondine Amok. Alle Bewohner kommen dabei zu Tode, doch Norma hat vorher einen Pakt mit dem Teufel höchstpersönlich geschlossen. Seit diesem Ereignis verschwinden immer wieder Trucker in dieser Gegend und Jahre später verschlägt es auch Pastor Lewis (Matthew Del Negro) mit sechs schwer erziehbaren Kids in diese Gegend. Mit ihrem Kleinbus hatten sie einen Unfall, das Unwetter zwingt sie auf dem Campingplatz zu bleiben. Doch plötzlich werden sie von Zombies attackiert, die ihren Gästen eine Nacht des Grauens bereiten.

Der Beginn ist wirklich vielversprechend. Die vielen schrägen Charaktere, das Aufspießen von Normas Freund, der Auftritt des Leibhaftigen und Normas anschließender Amoklauf. Besonders gefällt dabei die Kulisse, sie erinnert an Slasher der 80er Jahre. Leider sackt "Trailer Park of Terror" danach in ein tiefes Loch. Da wäre der unglaubwürdige Pastor und eine bunt gewürfelte Truppe aus nervigen Teens. Eine Gothic-Braut, das Computergenie, das sexbesessene Pärchen, die Drogensüchtige und ein Kleptomane. Doch keinen dieser Charaktere kann der Zuschauer richtig sympathisch finden, somit juckt es kaum wenn sie nur als Kanonenfutter für die Zombies dienen. Doch bis dahin muss man Sitzfleisch haben, es dauert eine gute Dreiviertelstunde, bevor die Geisterbahnfahrt beginnt. Bei einem Unwetter kommt es zum Unfall, komischerweise hat Niemand auch nur eine Schramme, obwohl man mit einer ziemlichen Geschwindigkeit in einen LKW rast. Der Regen und das Gewitter sorgen schon mal für eine unheimliche Grundstimmung, richtig gruseln kann "Trailer Park of Terror" nur in seltenen Fällen. Die scheinbar nette Norma nimmt ihre verunglückten Gäste auf, doch in der Nacht tauchen dann die untoten Bewohner des Campingplatzes auf und dezimieren die kleine Gruppe nach dem zehn Negerlein Prinzip.

Immerhin darf es dann auch rabiat zur Sache gehen und ein Großteil der Effekte sind handmade. Da werden Köpfe abgerissen, ein Arm abgesägt, oder Fleischstücke aus dem Körper geschnitten. Für eine KJ-Freigabe bekommt man einiges zu Gesicht, auch die Zombies hat man gut hinbekommen, die jedoch in seltenen Fällen angsteinflößend aussehen. Dennoch fällt "Trailer Park of Terror" insgesamt zu klamaukig aus. Einige Onliner schaden dieser Comicverfilmung bestimmt nicht, es ist auch recht witzig als sich der Zombiesänger selbst in die Luft jagt, um später mit Klebeband und einem Tacker wieder zusammengebaut zu werden. Doch hin und wieder übertreibt man es, was besonders an der Spannung nagt. Auch die Sache mit dem Videodreh hätte man weglassen können. Aber trotzdem vermag die blutige Hetzjagd über den Campingplatz zu unterhalten, auch wenn die Überlebende sehr schnell feststeht. Die Sexszenen allerdings sind ein Witz, denn es ist kaum nackte Haut zu sehen. Und gerade dieses Element spielt in Normas Leben doch eine so wichtige Rolle. Doch immerhin schienen die Darsteller Spass am Dreh gehabt zu haben, besonders Nichole Hiltz (Alien Autopsy, Full Clip) ringt sich eine herrlich überdrehte Performance ab. Die restliche Riege braucht sich auch nicht zu verstecken, auch weil alle Darsteller schon recht erfahren sind.

Es will nicht so recht funktionieren, obwohl einige nette Ideen vorhanden sind. Jede Menge Blut, Zombies, Sex und coole Rocksongs. Dennoch mangelt es an Spannung, viele Sequenzen sind zu klamaukig und "Trailer Park of Terror" kommt erst spät in die Gänge.

Details
Ähnliche Filme