Wenn eine Erzählung besonders deutlich auf den finalen Twist hinarbeitet, kann das den Streifen entweder den finalen Paukenschlag zum großen A-ha-Erlebnis versetzen oder ihm das Genick brechen. In diesem Fall ist der komplette Vorlauf bereits von wenig Originalität durchzogen, doch der lahme und viel zu abrupte Ausgang gibt ihm definitiv den Rest.
Dabei beginnt man richtig stimmungsvoll, als ein junges hübsches Mädchen per Hinweise zum Rendezvous mit ihrem Freund in eine Hütte geführt wird, bis ihr knurriger Dad auftaucht und voller Wahn ihren achtzehnten Geburtstag verhindern will und dies nach einem Autocrash tatsächlich schafft.
Dann schwenken wir um zur Titelfigur Molly Hartley, die mit ihrem Dad in ein kleines Nest gezogen ist, weil Mom mit einer Schere aufs Töchterchen losging. Doch mit der Zeit mehren sich Wahnzustände und Visionen bei Molly, deren achtzehnter Geburtstag nah ist…
Ein wenig „Rosemaries Baby“ und etwas „Charmed“ auf Teeny-Niveau ist leider alles, was man daraus mitnehmen kann. Bereits nach kurzer Zeit öden die Flüsterstimmen und die Erscheinungen der psychisch gestörten Mutter nur noch an, dazu kommt das lahm vorgetragene Teenager-Drama um den reichen Verführer, die Rivalin und die religiöse Freundin, was sich alles in der neuen Schule abspielt, aber so trocken, als befände man sich im Kloster.
Zwar wird man mit der Hauptfigur einigermaßen warm, doch man ahnt früh, worauf die Chose hinauslaufen dürfte und wer eventuell falsch spielt.
So fallen denn auch diverse Schockmomente völlig harmlos aus, allenfalls das Editing ist halbwegs brauchbar. Von spannenden Höhepunkten kann kaum die Rede sein, selbst zum Finale nicht, als das Tempo zumindest noch einmal kurzfristig angezogen wird, da bis dato eine schleppende Erzählweise vorherrschte.
Hier mal ein kleiner Zusammenbruch, eine weitere Vision, ein wenig Nasenbluten, ein, zwei Gespräche mit der Schulpsychologin und die Party beim Verehrer, die rasch endet.
Dazwischen immer mal Dad, der sich sorgt und zugleich etwas verschweigt, was jedoch überhaupt kein Interesse aufkommen lässt, da dessen Rolle eher von untergeordneter Bedeutung ist.
Was mit Molly und ihren scheinbaren Wahnvorstellungen los ist, ahnt man bereits nach einer Viertelstunde, von daher plätschert der Verlauf um Realitätsverlust und Paranoia schlicht dahin.
Handwerklich und auf darstellerischer Ebene ist an dem Streifen nicht viel auszusetzen, doch im Endeffekt liefert man eine dröge Geschichte um religiösen Wahn, eine Verschwörung ohne Hintergründe und ein zerrüttetes Mädchen, welches einer finalen Entscheidung entgegen hastet (zumindest während der letzten Minuten).
Zum Schluss zerstört das schwachbrüstige Ende noch mehr als gegen Mitte zu vermuten war, - da kommen jede Menge Ungereimtheiten und unlogische Gegebenheiten ins Spiel, wenn man jene Auflösung einmal genauer unter die Lupe nimmt.
Ergo ein Streifen ohne Höhepunkte, ohne sonderliche Spannungsmomente und nur wenigen Lichtblicken in Form einiger okay gezeichneter Nebenfiguren, die halbwegs Leben ins Spiel bringen.
Uninspiriert, banal und mehr Teen Soap als alles andere.
Gerade noch
4 von 10