Der Name Arnold Schwarzenegger stand in den Achtzigern durchweg für gute Actionfilme mit hohem Unterhaltungswert. „The Running Man“ fällt angesichts solcher Produktionen wie „Predator“ oder „Total Recall“ qualitativ etwas ab – was sich auch in dein unbefriedigenden Einspielergebnissen widerspiegelte - hat aber immer noch weit mehr Charme als so manch andere Vertreter dieser Zeit. Obwohl das Skript auf einer Stephen King Vorlage beruht, hat der rein Action orientierte Film wenig mit der zugrunde liegenden Literatur gemeinsam, sondern ist ein ganz auf Arni zugeschnittenes Produkt.
Sekundär sollte ein Arni-Streifen hier nun zum ersten Mal mit einem Anflug von Anspruch gekoppelt werden und so wird der Actionstar als Ben Archer in eine düstere Zukunftsvision katapultiert, in der die Medien totalitär den Menschen vorschreiben was sie zu tun und zu lassen haben. „Sehen ist glauben“ lautet der Slogan. Wie diese Maschinerie die Wahrheit zu ihren Gunsten verbiegt muss er schon bald am eigenen Leib erfahren. Nach der Verweigerung eine hungernde Menschenmenge zu massakrieren, wird er verurteilt, flieht jedoch aus dem Arbeitslager, wird geschnappt und zu einer Gameshow gezwungen, die ihm entweder das Leben kosten oder die Freiheit schenken kann – eine moderne Version des Gladiatorenkampfes, die er mit zwei Mitstreitern bestehen muss.
„Running Man“ haftet eine sehr naive Einstellung an, die typisch für die Produktionen dieser Zeit ist, an. Arni selbst trägt nicht nur mal eben T-Träger auf der Schulter, ihm wurde auch gleich eine ganze Reihe von Machoallüren auferlegt. Die Ausstattung hat, auch für damalige Verhältnisse, einen leichten, nicht zu übersehbaren B-Charme, was dem Filmvergnügen jedoch keinen Abbruch tut. Hintergrundwissen wird, abgesehen von einer Texttafel zu Beginn, nicht vermittelt und auf erklärende Statements wartet man genauso lange, wie auf eine brauchbare Story und eine nähere Erläuterung der Systemgegner.
Während die Gameshow nun überspitzt und mit reichlich Satire, inszeniert wird, darf Ikone Richard Dawson als Damon Killian die Gameshow moderieren und sich als ihr Denker und Lenker ausgeben. Fast schon an eine Parodie grenzen hier die Reaktionen der Zuschauer, welche sich schon ganz der Gehirnwäsche hingegeben haben und das unmenschliche Spiel als Entertainment akzeptiert haben.
Doch diese Szenen sind zweitrangig, da es in erster Linie um Arnis Überleben in der Spielarena geht, wo sich alsbald eine Reihe von Enfant Terribles, modernen, bewaffneten Gladiatoren, herumtreibt, die den unrechtmäßig zu Kriminellen gestuften, „Spielern“ ans Leder wollen. Nun, die Action erreicht insgesamt leider nur ein durchschnittliches Niveau und bietet, trotz einiger harter Szenen, nie spektakuläre Momente, die den Actionfan jauchzen lassen. Es ist eher Hausmannskost, in der Arni kaum etwas, abgesehen von trockenen Onelinern (inklusive ein „I’ll be back“) abgefordert wird. Obwohl die Quadranten wechseln, sind die Sets meist von einem Endzeitfeeling geprägt, in dass die Protagonisten mit ihren Schlafanzügen nicht so ganz passen wollen.
So kommt das Ende, die Revolution im Kontext gesehen, doch final ziemlich abrupt und hat zwar eine Revanche, aber nicht den erhofften Endfight zu bieten, was wieder das Gefühl unterstützt, keinen außergewöhnlichen Film vor sich zu haben. Arni braucht am Ende nun mal wen, den er plätten kann, um als Held gen Endcredits zu wanken.
Fazit:
Aus der Blütezeit der Actionfilme stammend, ist „Running Man“ im Vergleich zwar nur eine zarte Knospe, doch machen der naive Stil, die fehlende Komplexität und das 80er Science-Fiction-Design viel wieder wett. Arni-Fans kommen auf ihre Kosten, obwohl die Actioneinlagen ruhig spektakulärer ausfallen hätten dürfen.