Mutant Chronicles (2008)

Was soll ich großartig zu diesem Film sagen? Ich mag diesen räudigen kleinen Bastard einfach, auch wenn man sicher viele Argumente gegen ihn finden kann.

Am problematischsten werden sicher für viele die häufig eingesetzten und sehr offensichtlichen CGI-Effekte sein. Wer sowas überhaupt nicht mag sollte dementsprechend direkt ganz die Finger von diesem Film lassen. Im Dunkeln knallig rot leuchtendes Blut ist sicher vieles, aber nicht realistisch. Aber wieviel Realismus braucht ein Science Fiction-Endzeit-Film? Problematischer treten die CGI für mich hervor, wenn sie für die Hintergründe verwendet werden. Das sieht billig aus, aber genau der Preis wird wohl auch der Grund sein, warum die einzelnen Szenen so gedreht wurden und nicht in irgendwelchen teuren Sets. Das wirkt dann aber leider auch wie eine billige und seelenlose Studioproduktion.

Deutlich besser wird der Film und die Atmosphäre aber, sobald die Handlung unter die Erde verlagert wird. Enge verschüttete Gänge und ähnliche Locations geben einiges an Stimmung her und sind leicht zu realisieren. Auch die vereinzelten Make-up-Effekte sind ganz okay.

Die Story bleibt natürlich weit hinter ihren Möglichkeiten zurück, Um das zu verhindern hätte es eines besseren Skripts und eines höheren Budgets bedurft. So bleibt für Charakterisierung kaum Platz und der gute Cast wird schauspielerisch fast gar nicht gefordert. Dafür muß man als Zuschauer eine gehörige Portion an Pathos verdauen, was gar nicht so einfach ist.

Der Film verfügt unterm Strich über eine passende Atmosphäre, viele ausgesprochen blutige Kämpfe und einen ebenfalls sehr gut gewählten Soundtrack. Inhaltlich ähnelt er leider einer Seifenblase. Kamera und Regie ind eher unspektakulär. Brauchbares Tempo, drastische Action und einige vertraute Gesichter im Cast machen den Film trotz der Überdosis Pathos in meinen Augen zu einer angenehmen Unterhaltung. Auf jeden Fall ist er leicht verdaulich. Durch die vielen CGI-Effekte bekommt der Film den Touch einer Comic-Verfilmung der wenig anspruchsvollen Art: Episch angelegt, düster gehalten und thematisch bedingt apokalyptisch, dabei aber fast ohne Inhalt. So gesehen ein beinahe typisches B-Movie.