Review

kurz angerissen*

erstmals veröffentlicht: 17.08.2014

Stanley Kramers Gerichtsdrama wiegelt den Glauben an Gott und den Glauben an Darwin zu einer feurigen Dichotomie auf, die eine ganze Stadt in zwei Lager spaltet und dabei uramerikanische Werte freilegt, die in Gefahr sind. In Spencer Tracy und Fredric March weiß Kramer zwei herausragende Darsteller in den Hauptrollen, die beide Seiten jeweils mit einer unglaublichen Leidenschaft vertreten, welche durch die brillanten Dialoge erst möglich wird: Die analytische, logische Argumentation Tracys und die von unerschütterlichem Glauben geprägten Gegenstöße Marchs entlarven auf des Gegners Seite jeweils massive Schwächen. Dass die hitzige Gerichtsdebatte jedoch vom Volk auf den Zuschauerbänken heißer gegessen wird als sie von Männern gekocht wurde, bei denen jederzeit der gegenseitige Respekt füreinander spürbar ist, macht die Handlung so faszinierend. Wenngleich die Intoleranz am Pranger steht und angesichts des Falls – ein Lehrer, der an seiner Schule die Lehre Darwins verbreitet hat und dadurch gegen ein fragwürdiges Gesetz verstoßen hat – zwangsläufig die gottesfürchtige Gruppierung kritisiert wird, so bleibt der Film nicht zuletzt aufgrund des grandiosen Schlussdialogs zwischen Spencer Tracy und Gene Kelly jederzeit differenziert und schließt sich zu keiner Zeit der Schwarzweißmalerei an, die er thematisiert.

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