Review

Ende Blut, alles Blut


„Doomsday“ ist ein Kracher, der zu seiner Zeit viel zu wenig gewürdigt, von der Kritik sogar teilweise gescholten wurde. Völlig unverständlich! Eine Revaluation ist also angebracht für dieses brutale Genregulasch ohne Bremspedal, das an eine hochgezüchtete, britische, aktuelle Variante der italienische Sandkasten-Endzeitlern aus den billigsten Ecken der 80er erinnert. Die Geschichte spielt in der nahen Zukunft, in der ein tödlicher Virus (ähem...) ganz Schottland in eine abgeschotteten No-Go-Zone verwandelt hat, in der ein paar barbarische Clans ihre ganz eigene Welt und „Ordnung“ geschaffen haben, während der Rest der Welt (und vor allem Großbritanniens) die Katastrophe mehr oder weniger vergessen hat, jedoch mit Armut und wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen hat, eh schon am Rande einer Katastrophe steht. Als das Virus dann auch noch wieder auszubrechen droht, wird ein Elitetrupp in das Seuchengebiet geschickt, um sich um einen Antivirus zu kümmern bzw. einen alten Wissenschaftler zu retten...

Neil Marshal war damals noch on fire nach den starken Hits „Dog Soldiers“ und „The Descent“, ist meiner Meinung nach auch heute noch ein Guter und lieferte mit diesem überdrehten Apokalypsenactioner ein echtes Brett. Was hatte ich damals einen Spaß im Mitternachtskino bei der ersten Sichtung mit Bier und Buddies. Und daran hat sich kaum etwas geändert. In Krisenzeiten wie momentan wohl das perfekte, launige Kontrastprogramm zur dann doch wesentlich graueren, schockierenderen, undurchsichtigeren und ernsteren Realität. Wenn man schon zuhause bleiben muss, dann doch bitte mit solchen bierseligen Bömbchen. Und bei Rhona Mitra bekommt man sicher nicht so schnell Schüttelfrost ;). Jokes beiseite - „Doomsday“ rockt wie eine Stripperin auf 'ner Taufe. Nicht immer guter Geschmack, nicht wirklich tiefgreifend, alles andere als jugendfrei - aber so verdammt saftig, schnell und eben genau nach unserem Gusto! Wer also schon immer mal wissen wollte, wie eine steroidgeschwängerte Mischung aus Uwe Boll (10%) und „Fury Road“ (60%), ein hochpreisiges Update auf „The Riffs“, „Fireflash“, „Endgame“ und Co. aussehen könnte - hier ist die absurde Antwort! 

I FUCKING LOVE IT! 

Fazit: eine brachiale, wunderbar oldschoolige Mischung aus „Road Warrior“, „28 Weeks Later“, „Underworld“ und in erster Linie „Escape From New York“. Das weiß das saftige Ding auch selber. Leckerer alter Wein aus brandneuen Hochdruckschläuchen. Geht gut rein, geht gut runter. Erst recht mit der unfassbar attraktiven Frau Mitra. 

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