Review

Die Zukunft ist ein düsterer Ort. Und wenn die Briten involviert sind, dann wird das Spektakel ziemlich punk-lastig und auch mittelalterliche Schlachten dürfen nicht fehlen. Die Hauptkritik des Films ist und bleibt das übertriebene Zitieren bekannter australischer, amerikanischer und italienischer Endzeit-Actioner. Diese Kritik finde ich zwar etwas überzogen, denn dieselben Leute jubeln Tarantino in den Himmel, wenn er genau das gleiche macht. Andererseits ist das Drehbuch an sich schon nicht besonders gut, benutzt konventionelle Charaktere (die unbesiegbare Über-Tussie) und eine etwas unglückliche Dauer-Action-Storyline, die keine Höhepunkte zulässt. Allerdings sind sämtliche Actionszenen ziemlich ordentlich auf Film gebannt und teilweise mit hohem Erinnerungswert, vor allem in der Autoverfolgung. Die Gewaltdarstellung ist keineswegs so derb, wie es scheint, sondern eher auf dem Niveau von "28 Days later". Das heißt, es gibt zwar FX Arbeit, diese ist aber extrem hastig geschnitten, so dass auch der Ottonormalgucker nicht besonders überrascht sein dürften. Gerade dafür ist die heftige Zensur in Deutschland völlig unverständlich. Wenn man sich die geschnittenen Szenen als Bilder eines Schnittberichtes ansieht, wirken sie zwar sehr gory, aber im Film bekommt man meist kaum etwas davon mit. Das Härteste ist dabei noch die kurze Folter der Heldin. Inhaltlich gibt es ein Paar kleine Patzer, so zum Beispiel das zu Beginn in den Vordergrund gestellt "Ersatz-Auge" der Heldin, welches bei der eigentlichen Handlung des Filmes gar keine Rolle mehr spielt, oder auch die schwache Charakterisierung des "Gegengiftes" und des Königs (das schien eher eine Möglichkeit gewesen zu sein, einem weiteren Kultschauspieler eine Gastrolle zu verpassen). Auffällig, und vielleicht die einzige innovative Idee des Filmes, ist der an zwei Stellen recht ungewöhnliche Musikgestaltung (Fine Young Cannibals, jaja), die zwar arg selbstironisch ist, aber ganz gut Laune macht, während Tyler Bates Soundtrack ansonsten alles andere als grandios ist (seeehr 08/15 Blockbuster-Sounds).

Fazit: Ein Film, bei dem ins Artwork und in die Präsentation mehr Liebe gelegt wurde als in das Drehbuch. Kann man auf jeden Fall gucken, besonders da dieses Genre schon so lange geschlafen hat.

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