Doomsday - Der Tag, an dem das Kino zur Hölle fuhr.
Selten so einen gewaltgeilen, unstrukturierten und mit - ähem - unüberzeugenden Darstellern gespicktes Werk gesehen. Insbesondere Bob Hoskins konnte auf ganzer Linie überzeugen - als Gewinner der Goldenen Himbeere. Die Musikuntermalung ließ mich kurz zweifeln, ob man nicht gerade 28 Days / Weeks later schaut, hört mal genau hin.
Ich habe nichts dagegen, wenn in einem Film mal auf die Kac***e gehauen wird. Doch was hier gezeigt wird, ist einfach nur überflüssige Gewaltdarstellung. Warum muss auch auf nahezu jede Leiche noch mal mit der Kamera draufgehalten werden? Warum musste der arme Hase in Stücke geschossen werden? Warum wurde der arme Mann gegrillt, zerschnitten und gegessen? WARUM?
Warum, diese Frage ließ auch der Storyvelauf des Öfteren neben Brechreizerscheinungen bei mir hochkommen. Wieso kann das Team nicht in die isolierte Zone fliegen? Antwort: Es herrscht ein Überflugverbot, jedes fliegende Objekt wird vom Himmel geschossen. OK, ergibt Sinn. Aber warum können die Teammitglieder dann mit einem Hubschrauber geborgen werden? Warum kann dann Bob Hoskins mit einem Hubschrauber der zurückgebliebenen Hauptprotagonisten einen Besuch abstatten? Und warum stattet er ihr einen Besuch ab? Wieso können der Premierminister, der gute Bob und das Team ohne Schutzanzug die isolierte Zone durchforsten, bzw. warum hatte das Team zu Beginn Schutzanzüge an? Für meinen Geschmack zu viele Logiklöcher.
Der absolute Hammer sind die gepanzerten Fahrzeuge. Mit weiß-was-ich-wieviel Zentimetern Panzerstahl ausgestattet reicht ein Schlag mit einer Axt, um die Fahrerscheibe zu zerstören. Spitzenkonstruktion!
Das dann später ein Bentley dann von einer alten Polizei Rostgurke und Crossbikes eingeholt wird - ja ne, is' klar.
Zugute halten muss man dem Film allerdings auch einiges: So werden durch den Virusausbruch die Menschen ausnahmsweise mal nicht zu Zombies, sondern verkümmern überwiegend zurück zu Tattoo-, Piercing - und Haarfärbeläden ausraubenden Steinzeitmenschen. Der Bentley war ganz nett (platziert).
Das Setting ist die meiste Zeit über ansprechend und überzeugend, birgt aber einige Szenen zu Anfang der Mission, die (zu) klar erkenntlich aus einem Computerspiel zu stammen scheinen.
Insgesamt stellt der Film nach dem sehr stimmigen "The Descent" eine herbe Enttäuschung für mich dar. Zum Glück sehen das die meisten anders hier.
Für mich aber nur schwache 2 von 10 Punkten.