Im Jahr 2008 wütet ein todbringendes Virus in Schottland, das zur Folge hat, dass das Land völlig abgeriegelt und unzugänglich gemacht wird. Als 25 Jahre später das Virus wieder auftritt, aber nicht Alle daran glauben müssen, vermutet man die Existenz eines Impfstoffes. Unter Führung von Major Eden Sinclair macht sich ein Eliteteam bei einem Zeitraum von knapp 48 Stunden auf, um den Hintergründen auf die Spur zu kommen und den Wirkstoff zu beschaffen. Es wird eine Reise durch die Hölle.
Soviel zur Story, die schnell erzählt ist. Mit "Doomsday" hat uns Regisseur Neil Marshall keinen Horrorknaller wie zuletzt mit "The Descent" beschert, sondern einen lupenreinen Endzeitfilm, der wiederum Elemente aus anderen Subgenres beinhaltet, ein Crossover also. Mit am meisten Einfluss hatten sicher die beiden Klassiker "Die Klapperschlange" (merkt man auch an der Augenklappen-Hommage, an den an Carpenter angelehnten Soundtrack in der ersten Hälfte und eine Figur, die tatsächlich "Carpenter" gerufen wird) und "Mad Max". Als man dann den ehemaligen Regierunswissenschaftler Kane aufspürt, steht das bisherige Setting völlig auf dem Kopf. Man wähnt sich in einem Ritterfilm, eine beeindruckende Burg, Reiter mit schweren Panzern und Schwertern reiten durch die Gegend - "Doomsday" bietet von Allem und für Jeden was. Und am Ende, bei der sehr intensiven Autoverfolgungsjagd (definitiv ein Highlight!) wähnt man sich beinahe in einem James Bond Film (oder in "Interceptor").
Also der Film ist ein wahres Unterhaltungsbrett, werde ich mir definitv zulegen. Langeweile kommt nicht auf und die Darsteller wissen ebenfalls zu überzeugen. Rhona Mitra ist nicht nur hübsch, sondern spielt auch trocken und humorlos, dass es eine wahre Freude ist. Bob Hoskins hat zwar keine große Rolle, wertet den Film aber auf jeden Fall auf. Malcom McDowell als zynischer Kane ist ebenfalls optimal besetzt - und allein dank seiner Tonlage und dem Akzent / Dialekt muss man auch David O'Harris als intriganten Regierungschef Michael Canaris hervorheben.
Doomsday ist Entertainment in Reinkultur. Explosionen, Verfolgungsjagden, Endzeitstimmung. Und gesplattert wird auch ab und an mal ganz nett. Man denke nur an den Schwertkampf zwischen Sinclair und der amazonenhaft aussehenden Wächterin, die kurze Zeit später einen Kopf kürzer wird. Oder das explodierende Karnickel (was für ein Splatt!). Oder als einer der Kämpfer überfahren wird.
Neil Marshall ist seinen Weg seit "Dog Soldiers" wirklich gegangen. Nach dem Über(horror)film "The Descent" beweist er mit "Doomsday" seine Vielseitigkeit. Bleibt zu hoffen, dass er sich weiterhin steigert und uns noch die ein oder andere weitere Genreperle bescheren wird.