Die Welle (2008)

Ich bin ein klein wenig enttäuscht. Klar ist der Film besonders für die Jugend ausgerichtet, gerade weil "Die Welle" in erster Linie ein Schulbuch ist. Aber was ich da so gesehen hat, war mir einfach zuviel des guten. Die Schüler tanzen zur Technomusik im Club, rauchen Gras, fahren schicke Autos, sprühen Graffiti und trinken Becks Bier. Dazu noch stylische Klamotten in einer stylischen Umgebung. In diesem Aspekt wurde zuviel aufgetragen. Zudem wurde jedes Klischee erfüllt; einerseits der beliebte Lehrer (Jürgen Vogel), der geduzt wird und Rockband T-Shirts trägt. Im Gegenzug der bekannte Pädagoge im schlichten, karierten Hemd und Cordjacke inklusive grauem Haar, Ledertasche und ernsten Blick. Auch bei den Schülern wurde nicht mit Klischees gespart. Da wären einmal die verwöhnten Bengel die nur Mist im Kopf haben (mit natürlich, reichen, dazugehörigen Eltern, die keine Zeit für sie haben), das Klassenpärchen (Sportler + hübsches Mädchen), der Konkurrent vom Sportler (der natürlich auch gerne dessen Freundin haben möchte), der Klassenclown, beste Freundin von der Freundin vom Sportler (die ihn natürlich auch haben will) die Öko-Antifa-Rebellin, der Zurückgezogene Spinner, Gothic Typin (die natürlich auch solche Sprüche loslässt) und noch mehr... Abgesehen von den Charakteren, die aber ihre Sache gut und überzeugend rüberbgringen, gibt es ja noch eine Story.
Die Einleitung wurde gut hingekriegt, man findet sich gleich ein und behält auch den roten Faden. In der Mitte des Filmes jedoch, blockt das ganze etwas ab. Die Handlung tümpelt vor sich hin, anstatt sich auf das Wesentliche zu konzentrieren wird sich mit uninteressanten Nebeninformationen befasst. Erst gegen Ende kommt der Film wieder in Fahrt.
Hat man zuvor das Geschehene mit einen halbwegs müden Lächeln abgenommen, knallt der Schluss nochmal herein.


Fazit: Der Film ist mir persönlich zu stylisch aufgemotzt. Das ist kein zeitgemäßes verpacken mehr. Ansonsten bringt "Die Welle" die Thematik gut herüber und ist allemal besser als das Original von 1981. Wegen dem guten Ende noch 7/10 Punkten