In den letzten Jahren hat der Kiffer Keek gut gelebt, und eine Menge Geld auf der Rennbahn verprasst. Dumm nur, dass das gar nicht sein Geld war, sondern das von Kalle Grabowski. Grabowski sitzt, aber nachdem er mitbekommen hat, dass der Typ vom Videoladen seine Alte fickt, macht Grabowski die Fliege und will von Keek die Kohle zurück haben. Aber flott! Da passt es gerade recht gut, dass der Spediteur Kampmann seinen Angestellten Schlucke damit beauftragt, bei ihm selber einzubrechen, wegen der Versicherung und so, und Schlucke nichts Besseres zu tun hat als das allen möglichen Leuten zu erzählen was er da für ein Riesending ausbaldowert hat. So erfahren es eben auch Keek und sein Kumpel Andi. Am Ende des Einbruchs allerdings ist Schlucke tot, Keek hat einen Daumen weniger, und Grabowski hat sein Geld immer noch nicht, dafür aber mächtig miese Stimmung …
PULP FICTON im Ruhrpott, SNATCH in Unna, und unglaublich viel Spaß für den Zuschauer. Kleine Episoden, die mit vielen schrägen Charakteren zu einem großen und stimmigen Ganzen zusammengefügt werden. Mein Favorit ist Martin Semmelrogge als abgewirtschafteter und heruntergekommener Schlucke. Was Semmelrogge aus dieser Rolle rausholt ist wahrlich oscar-würdig! Knapp gefolgt von Diether Krebs als Kampmann: Spediteur, Vorsitzender des örtlichen Fußballvereins, und einfach nur ein mieses und fettes Schwein, dem Krebs in seiner letzten Rolle eine unglaubliche Präsenz gibt. Was für ein Schauspieler! Die Gastauftritte von Ingolf Lück als Porno-Regisseur und Til Schweiger als Rastafußballer sind absolute Höhepunkte in einem Film, der sich sowieso ziemlich gekonnt von Höhepunkt zu Höhepunkt schwingt. Hier passt fast alles (soll heißen, dass die Musik nicht ganz meines war. Falsche Generation …). Großes Ruhrpottkino, und die beiden Nachfolger sind schnurstracks auf meine Wunschliste gewandert, was als ganz großes Kompliment gewertet werden kann.