... Ab Frühjahr 1990 sucht Marcel Ophüls einige jener Menschen auf, die in dieser Nacht in den Bildern der Nachrichtenerstattung zu sehen waren, befragt sie über ihre Gefühle in dieser Nacht, über ihre Erfahrungen danach, über ihre Hoffnungen für die Zukunft und über ihre Ängste vor der Zukunft.
Zugleich interviewt Ophüls auch eine Reihe prominenter DDR-Größen - etwa Egon Krenz, Günter Schabowski, den ehemaligen Stasi-General Markus Wolf, die Schriftsteller Stefan Hermlin und Heiner Müller, Bertolt Brechts Tochter Barbara Brecht-Schall, den Dirigenten Kurt Masur, die Bürgerrechtler Werner Fischer und Bärbel Bohley, den Neonazi Michael Kühnen - sowie den (West-)Berliner Bürgermeister Walter Momper, ehemalige SED-Mitglieder und Grenzpolizisten, um mit ihnen unter anderem über ihre Verantwortung und ihre Privilegien zu sprechen, über die Gründe für den Mauerbau, über die Hintergründe der Pressekonferenz mit Schabowski (am 09. November), über das Schicksal der Honeckers, über den zunehmenden Anti-Semitismus im Osten, über Verhöre, Repressionen, Erpressungen und Todesschüsse an der Mauer, über die Justizvollzugsanstalt Waldheim, über das geplante neue Erscheinungsbild des Potsdamer Platzes, über persönliches Versagen oder Betrogenwerden.
Bewusste Lügen und unbewusste (auch eigene) Irrtümer entlarvt Ophüls über die Einbindung von Archivaufnahmen; widersprüchliche Schilderungen werden einander gegenübergestellt, Songs und Spielfilm-Ausschnitte kommentieren ironisch die (nicht immer glaubwürdigen) Aussagen der Interview-Partner(innen). Auch Kritik an seiner eigenen Person lässt Ophüls in seinen Film eindringen.