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Ein schönes, bissiges Tier ist das stumme Mädchen, das die beiden High-Scool-Kumpel Rick und JT in den Katakomben eines ehemaligen Irrenhauses entdecken. Nackt und wehrlos ist die rätselhafte Unbekannte an eine Bahre gekettet. Die lange Zeit, die sie dort unten verbringen musste, konnte ihr offensichtlich nichts anhaben. Sie braucht kein Wasser, keine Nahrung, keine Wärme. Schnell erliegt JT der sexuellen Anziehungskraft der untoten Schönen. Immer tiefer verstrickt er sich in eine ganz eigene, sadistisch-erotische Welt. Als das morbide Geheimnis schließlich bei einigen Mitschülern durchsickert, kommt es zu einer blutigen Eskalation.


Mit "Deadgirl" ist dem Horror-Genre in meinen Augen eine absolute Bereicherung hinzugefügt worden, die vor allem dem im Moment erscheinenden Einheitsbrei entfliehen kann und eine willkommene Abwechslung bietet, die den Zuschauer überrascht und überzeugt. Das liegt sicherlich hauptsächlich in der Tatsache begründet, das die Thematik der Untoten hier einmal gänzlich anders dargestellt wird. Keine Jagd auf Massen von Zombies, keine pausenlosen Beissattacken und massenweise Kopfschüße, die durch die Nacht hallen.

Generell entsteht der ziemlich hohe Härtegrad des Films nicht durch unzählige SFX, sondern durch das extrem morbide Szenario, das einem hier geboten wird. Denn auch, wenn Teile des Films mit feinstem schwarzen Humor versehen sind, so tun sich doch auch tiefe Einblicke in die Abgründe der menschlichen Seele auf. Hiebei tut sich ganz besonders die Figur des JT (Noah Segan) hervor, dem man im Laufe der Zeit hervorragend ansehen kann, wie er sich Charakterlich vollkommen verändert und sich zum absoluten Vorzeige-Psychophaten entwickelt.

Noah Segan spielt diese Rolle einfach nur brillant und weiss vor allem durch seine Ausdruckskraft zu überzeugen. Doch kann man hier im Allgemeinen festhalten, das sämzliche Darsteller sehr gute Leistungen offerieren, was in Filmen dieser Art nun nicht unbedingt alltäglich ist. Die bis jetzt wohl eher unbekannten Jungdarsteller erledigen hier sehr routiniert und glaubhaft ihre Arbeit, was zum insgesamt sehr guten Gesamtbild des Filmes beiträgt und ein weiterer Grund dafür ist, das "Deadgirl" aus der breiten Masse heraussticht.

Doch das absolute Aushängeschild des Filmes ist meiner Meinung nach die sich hier entwickelnde Atmosphäre. Neben der morbiden Seite entsteht vor allem ein sehr beklemmendes Gefühl, man fühlt sich aufgrund des Gezeigten nicht sonderlich wohl in seiner Haut, da gewisse Dinge auch eine ziemlich abstossende Wirkung erzeugen. Es ist einfach teilweise unglaublich, wenn man sieht, zu welchen Dingen manche Leute in der Lage sind. Und gerade durch diese Dinge entwickelt sich ein hoher Härtegrad, der sich besonders im Kopf des Betrachters abspielt und so noch viel intensiver nachwirken kann.

Zum Ende möchte ich noch erwähnen, das ich es für einen sehr geschickten Schachzug halte, das man hier vor vollendete Tatsachen gestellt wurde, was die Herkunft des "Deadgirls" angeht, denn durch die Tatsache, das man hier gar keine Informationen eingebaut hat, wie und warum es zu ihrem "Zustand" gekommen ist, kann man sich noch intensiver mit der gegenwärtigen Situation befassen und muss nicht über eventuelle Logiklöcher in einer konstruierten Vorgeschichte nachdenken, wie es manchmal in anderen Genrefilmen der Fall ist.

Für mich persönlich ist dieses Werk schon jetzt eine kleine Perle des Genres, die eine sehr häufig verfilmte Thematik einmal von einer ganz anderen Seite zeigt und schon dadurch ein ziemlich aussergewöhnlicher Film ist. Tolle Darsteller und feinster schwarzer Humor sind ein Garant dafür, das man hier ein tolles Filmereignis präsentiert bekommt, das ich bedenkenlos weiterempfehlen kann.


8,5/10

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